Bayern-Bosse erklären Transfer-"Wetten"

Allein in dieser Sommer-Transferperiode hat der FC Bayern beinahe 40 Millionen Euro in die Hand genommen, um vielversprechende Talente an die Säbener Straße zu locken: Der 20-jährige Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch kam für 18 Millionen Euro von Ajax Amsterdam, für den gerade mal 17-jährigen Mathys Tel flossen sogar 20 Millionen Euro an Stade Rennes. Durchaus gewagte Deals, die künftig aber wohl fester Bestandteil der Münchner DNA werden. Das bestätigten nun die Klub-Oberen.
"Wir wollen und können keine hundert Millionen zahlen", zitiert der "kicker" Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Deshalb wage der FC Bayern "auch diese Wetten auf die Zukunft". Wenn man im Transfertauziehen um die größten Talente weiterhin so gut abschneide wie in den vergangenen Jahren, sei die Chance "sehr groß, dass wir einen Spieler entwickeln, der ein internationaler Topmann wird", so der 45-Jährige weiter.
Dass das gelingen kann, hat man in der bayerischen Landeshauptstadt bereits beeindruckend bewiesen. Vor allem für die Transfers von Alphonso Davies (kam 2019 für 10 Millionen Euro aus der MLS) und Jamal Musiala (kam 2019 gegen Zahlung einer Ausbildungsentschädigung vom FC Chelsea) darf man sich in München mächtig auf die Schultern klopfen. Das Duo zählt längst zu den Leistungsträgern und hat seinen Marktwert vervielfacht.
FC Bayern mit "überragendem" Transfersommer
Gerade dieser Sommer hat allerdings bewiesen, dass selbst die Youngster, für die sich der Schritt zum FC Bayern letztlich als zu groß erweist, eine gute Investition darstellen können. Für Tanguy Nianzou, Marc Roca, Chris Richards oder Omar Richards kassierte man beinahe 50 Millionen Euro, für Joshua Zirkzee könnte noch einmal eine satte Summe hinzukommen. Insgesamt ein ordentliches Transferplus.
"Ein Verkaufsverein sind und werden wir nicht", stellt Bayern-Präsident Herbert Hainer gegenüber dem "kicker" zwar klar, sollten sich verpflichtete Talente aber nicht wie erhofft durchsetzen, werde man "Optionen wie einen Wechsel prüfen". Bei der Durchführung eines Transfer bestehe aber grundlegend immer die Absicht, "die besten Spieler für den FC Bayern zu verpflichten, sie zu entwickeln und langfristig zu halten".
Auch Salihamidzic betont, dass es darum gehe, ein Team zusammenzustellen, das die Champions League gewinnen könne. Zudem wolle man aber auch entwicklungsfähige Spieler verpflichten, "die den Wert des Kaders steigern sollen". Im Sommer 2022 ist dies laut Hainer "wirklich überragend" gelungen.
Um Künftig noch erfolgreicher zu arbeiten, soll man dem "kicker" zufolge intern übrigens über vermehrte Leihgeschäfte und Kooperationen mit ausländischen Erstligisten nachdenken - für Hainer "interessante Optionen".