Kehl über Haaland-Poker beim BVB: "Wurde eine Belastung"

Erling Haaland sorgt nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund auch bei seinem neuen Klub Manchester City für Tore am Fließband. Acht Pflichtspiele bestritt er bisher für den englischen Meister, netzte dabei zwölfmal ein. Trotz des Verlusts eines Weltklasse-Stürmers betonte BVB-Sportdirektor nun in einem Interview, mit dem Verkauf der Tormaschine alles richtig gemacht zu haben.
Im jüngsten Gespräch mit der "Sport Bild" äußerte sich der 42-Jährige zur Personalie Erling Haaland, der am Mittwochabend beim 4:0-Auswärtssieg der Cityzens beim FC Sevilla seine ersten beiden Champions-League-Tore für Manchester erzielt hatte.
"Man muss letztlich sagen: So gern wir Erling immer hatten und haben, und so erfolgreich er bei uns auch war – am Ende wurde das Thema auch zu einer gewissen Belastung in der Kabine, im Klub und im Umfeld", stellte Sebastian Kehl über die letzten Monate der Saison 2021/2022 fest, als die Gerüchteküche immer heißer um den Norweger brodelte.
"Er selbst konnte am wenigsten dafür. Fast alles hat sich in der Außenwirkung einfach auf ihn konzentriert und viele BVB-Themen, die ebenfalls wichtig gewesen wären, überdeckt. Der Zeitpunkt des Transfers war am Ende für beide Seiten der richtige", legte sich der Dortmunder Sportdirektor fest.
Haaland unterschrieb in diesem Sommer bis 2027 bei Manchester City, brachte dem BVB immerhin 60 Millionen Euro Ablöse ein.
Haaland traf für den BVB 62 Mal in der Bundesliga
Bei Borussia Dortmund hatte er zuvor mit unter anderem 62 Toren in 67 Bundesliga-Spielen zweieinhalb Jahre lang für Furore gesorgt. "Wir alle freuen uns für Erling, dass er weiterhin so erfolgreich ist. Er ist ein richtig guter Typ", so Ex-Nationalspieler Kehl über den Mittelstürmer, der jüngst mit seinem 25. Champions-League-Tor im 20. Spiel einen weiteren Rekord in der Königsklasse aufgestellt hatte.
In sportlicher Hinsicht hätte Kehl den norwegischen Stürmerstar am liebsten weiter im schwarz-gelben Trikot gesehen - "keine Frage". Allerdings verwies der Dortmunder Manager auch auf die neuen Möglichkeiten beim BVB zu mehr Flexibilität und Unberechenbarkeit.
"Die Zeit ohne ihn bietet uns nun aber die Möglichkeit, dass andere Spieler mehr Raum bekommen, und die weggefallene Fokussierung auf Erling eine Chance für uns als Team darstellt. Dass unsere ersten zehn Pflichtspieltore durch zehn verschiedene Spieler erzielt wurden, beweist das ganz gut."