12.12.2022 20:04 Uhr

"Enttäuschter" Reyna reagiert auf Rauswurf-Wirbel

BVB-Profi Gio Reyna wäre beinahe aus dem US-Kader geflogen
BVB-Profi Gio Reyna wäre beinahe aus dem US-Kader geflogen

Nach dem Wirbel um seinen Fast-Rauswurf aus der US-amerikanischen Nationalmannschaft kurz vor der Weltmeisterschaft in Katar hat sich BVB-Profi Rio Reyna zu Wort gemeldet.

"Ich hatte gehofft, mich nicht zu den Vorfällen bei der WM äußert zu müssen", schrieb Reyna bei Instagram.

Der 20-Jährige sei der Meinung, dass Dinge, die innerhalb des Teams passieren, privat bleiben sollten. Nach den Berichten von "MLS Soccer" und "The Athletic" sehe sich der Profi von Borussia Dortmund aber gezwungen, ein Statement abzugeben.

"Kurz vor der WM sagte mir Trainer Berhalter, dass meine Rolle beim Turnier sehr begrenzt sein würde. Ich war am Boden zerstört", schrieb Reyna und betonte: "Ich bin jemand, der mit Stolz und Leidenschaft spielt. Fußball ist mein Leben und ich glaube an meine Fähigkeiten."

In der Erklärung gab Reyna außerdem zu, dass die harte Nachricht zunächst Auswirkungen auf sein Training und sein Verhalten hatte, er sei schließlich eine "emotionale Person".

"Ich entschuldigte mich dafür bei meinen Teamkollegen und meinem Trainer, und mir wurde gesagt, dass mir vergeben wurde", führte Reyna weiter aus: "Danach habe ich meine Enttäuschung abgeschüttelt und auf und neben dem Platz alles gegeben."

Der Nationalspieler sei "enttäuscht" und "überrascht", dass nun öffentlich über sein Fehlverhalten gesprochen wurde.

Reyna beendete sein Statement mit den Worten: "Ich liebe mein Team, ich liebe es, mein Land zu vertreten, und ich konzentriere mich jetzt nur darauf, mich als Fußballspieler und als Mensch zu verbessern und zu wachsen. Ich hoffe, dass sich alle Beteiligten am US-Fußball in Zukunft nur auf das konzentrieren, was im besten Interesse der Männer-Nationalmannschaft ist, damit wir bei der Weltmeisterschaft 2026 große Erfolge feiern können."

Reyna-Berater poltert: "Respektlos"

Auch Reynas Berater äußerte sich zu den Berichten. "Gio hat bei der Weltmeisterschaft nicht die Erfahrung gemacht, die man sich erhofft hatte", sagte Dan Segal gegenüber "The Athletic" und fügte hinzu: "Die Situation, die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Parteien sind weitaus komplizierter als bisher berichtet."

Segal empfinde es als "enttäuschend und respektlos, sich zu privaten Teamangelegenheiten zu äußern, vor allem wenn einige dies ohne vollständige Kenntnis der Fakten und auf eigennützige Weise tun".

Am Montagmorgen hatten "MLS Soccer" und "The Athletic" berichtet, dass Reyna einer drastischen Sanktion seines Nationalmannschaftstrainers Gregg Berhalter nur knapp entronnen ist. Dieser hatte ernsthaft in Erwägung gezogen, die WM-Nominierung wenige Tage vor dem Turnier wieder rückgängig zu machen.

Reyna spielt nur Nebenrolle bei der WM

Das Trainerteam soll dem BVB-Profi laut Angaben von "ESPN" vorgeworfen haben, in der Vorbereitung zu wenig Einsatz und Motivation gezeigt zu haben. Vor allem seine Leistungen bei einem Vorbereitungsspiel gegen den katarischen Klub Al Gharafa seien alles andere als zufriedenstellend gewesen. Wegen einer Entschuldigung vor der gesamten Mannschaft durfte er aber doch im Team bleiben.


Mehr dazu: BVB-Star flog wohl beinahe aus WM-Kader


Für Reyna verlief die WM in Katar am Ende trotz Entschuldigung wenig erfreulich: Der BVB-Star schmorte sowohl im ersten Gruppenspiel gegen Wales (1:1) als auch im dritten gegen den Iran (1:0) 90 Minuten lang auf der Bank.

Im Duell gegen England (0:0) wurde er in den Schlussminuten eingewechselt. Im Achtelfinale gegen die Niederlande (1:3) kam er zur Halbzeit in die Mannschaft.