07.03.2023 12:17 Uhr

Wie zwei BVB-Stars gegen eine große Enttäuschung ankämpfen

Der BVB setzt in der Abwehr auf Niklas Süle (l.) und Nico Schlotterbeck (r.)
Der BVB setzt in der Abwehr auf Niklas Süle (l.) und Nico Schlotterbeck (r.)

Borussia Dortmund kämpft am Dienstagabend (21 Uhr im LIVE-Ticker) in der Champions League gegen den FC Chelsea um den Viertelfinal-Einzug. Die BVB-Abwehr wird im zweiten Duell mit den Blues besonders im Fokus stehen. Für Nico Schlotterbeck und Niklas Süle wird das Aufeinandertreffen an der Stamford Bridge zur Reifeprüfung.

Zehn Pflichtspiele, zehn Siege: Borussia Dortmund befindet sich in diesem Jahr auf einem Höhenflug. Nicht nur offensiv präsentiert sich der BVB im Vergleich zur Hinrunde verbessert. Insbesondere in der Defensive haben die Schwarz-Gelben enorm an Stabilität dazugewonnen.

Dass die Westfalen lediglich beim Jahresauftakt gegen den FC Augsburg (4:3) mehr als ein Gegentor hinnehmen mussten, ist besonders Nico Schlotterbeck und Niklas Süle zu verdanken.

Die beiden Innenverteidiger verleihen der Dortmunder Viererkette die nötige Stabilität. So ist Schlotterbeck mit einer Quote von 67,51 Prozent gewonnener Zweikämpfe in der Bundesliga der beste BVB-Profi in dieser Statistik. Süle kann mit 61,24 Prozent ebenfalls einen ordentlichen Wert vorweisen. Noch vor wenigen Monaten war die Lage weniger rosig.

Große WM-Enttäuschung für BVB-Stars

Bei der Weltmeisterschaft in Katar zählten Schlotterbeck und Süle zum DFB-Kader von Bundestrainer Hansi Flick. Anstatt bei der Winter-WM mit der Nationalmannschaft um den Titel zu spielen, verkam das Turnier für die beiden BVB-Profis allerdings zur großen Enttäuschung.

Vor allem bei der Auftaktniederlage gegen Japan (1:2) fielen Schlotterbeck und Aushilfs-Rechtsverteidiger Süle deutlich ab. Von sport.de erhielten die DFB-Verteidiger jeweils die Note 5,0. "Ganz, ganz schlecht", übte "ARD"-Experte Bastian Schweinsteiger daraufhin knallharte Kritik an Süle.

Während Schlotterbeck im Anschluss nur noch drei Minuten spielte, stand Süle bei den beiden darauffolgenden Vorrunden-Begegnungen gegen Spanien (1:1) und Costa Rica (4:2) noch als Innenverteidiger auf dem Rasen. Verhindern konnte aber auch er das WM-Debakel nicht. Hinzu kam die Debatte um seine Fitness.

"Es stimmt schon, dass ich vielleicht etwas mehr als andere darauf achten muss, was ich im Urlaub mache. Aber inzwischen habe ich ja eine gewisse Erfahrung darin und glaube, es gelingt mir immer besser", reagierte Süle gegenüber der "Welt am Sonntag" auf die immer wieder geführten Diskussionen um sein Gewicht.

BVB-Duo verdrängt Mats Hummels

In der Rückrunde präsentieren sich Süle und Schlotterbeck bislang in starker Verfassung - so auch beim 1:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Chelsea.

Inzwischen hat das Duo sogar den eigentlich unverzichtbaren Mats Hummels aus der Startelf von Cheftrainer Edin Terzic verdrängt. "Die beiden haben es richtig gut gemacht", lobte der BVB-Coach Süle und Schlotterbeck Anfang Februar bei "Sky". Man wolle "gute Leistung belohnen", so Terzic.

Eine "gute Leistung" der beiden Innenverteidiger benötigt der BVB auch zwangsläufig im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea. Die Dortmunder gehen mit einem knappen 1:0-Vorsprung aus dem ersten Aufeinandertreffen in die Partie mit den Blues.

An der Stamford Bridge erwartet den Revierklub ein heißer Ritt. Schließlich ist die Londoner Offensive mit Kai Havertz, Joao Félix, Raheem Sterling oder Mykhaylo Mudryk nur so mit Stars bestückt.

Für Süle und Schlotterbeck im Dortmunder Abwehrzentrum eine Gefahr - aber auch die Chance, sich im Rahmen der Reifeprüfung endgültig zu beweisen.

Jannik Kube