29.03.2023 12:38 Uhr

Adeyemi kritisiert BVB-Fans: "Würde mich anders verhalten"

Karim Adeyemi vom BVB spielte einst auch beim FC Bayern
Karim Adeyemi vom BVB spielte einst auch beim FC Bayern

Am Samstag (18:30 Uhr) trifft Karim Adeyemi im Bundesliga-Topspiel mit Borussia Dortmund auf seinen Jugendklub FC Bayern. Vor der Partie hat sich der deutsche Nationalspieler unter anderem zu seinem Fehlstart beim BVB und bitteren Erinnerungen an München geäußert. 

Noch ehe seine Fußball-Karriere Fahrt aufnehmen konnte, erlebte Karim Adeyemi beim Nachwuchs des FC Bayern den ersten richtig bitteren Rückschlag, als ihn der deutsche Rekordmeister aufgrund vermeintlicher Disziplinlosigkeiten aussortierte. Für Adeyemi eine bittere Erinnerung.

"Ich war erst elf Jahre alt, das hat wehgetan für mich als kleinen Münchener. Das war schlimm", gesteht Adeyemi im Interview mit der "WAZ". "Ich war ein Kind, ich habe keine schlimmen Sachen gemacht. Ich war sehr jung, kindisch, verspielt, das würde ich nicht als undiszipliniert bezeichnen", schätzt der 21-Jährige die damalige Situation ein. 

Den Weg in den Profifußball fand Adeyemi letztlich über die Jugend der SpVgg Unterhaching, mit der er damals sogar den Talenten des FC Bayern die Stirn bieten konnte, betont Adeyemi.

Eine besondere Rivalität mit dem Top-Klub aus seiner Heimatstadt lässt sich ohnehin nicht ganz von der Hand weisen. Das untermauert auch Adeyemis Start beim BVB. In seinem ersten Halbjahr bei den Schwarz-Gelben blieb der Offensivspieler zwar einiges schuldig, überzeugte aber ausgerechnet bei einem 36-minütigen Einsatz gegen den FC Bayern, bei dem Adeyemi großen Anteil daran hatte, dass die Dortmunder in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand ausglichen.

Dass seine ersten Monate beim BVB dennoch kein Glanzstück waren, ist Adeyemi selbst völlig bewusst. "Ich war irgendwie wahrscheinlich nicht bereit, aber das habe ich abgelegt. Und ich habe nie daran gezweifelt, dass Dortmund die richtige Adresse für mich ist", so der Flügelflitzer, der sich nach dem Jahreswechsel plötzlich - auch dank der Hilfe eines Mentaltrainers - wie verwandelt präsentierte und zu den besten Borussen gehörte. 

Kritik am Verhalten der BVB-Fans 

Dank der Top-Leistungen wurde Adeyemi plötzlich auch von den Fans gefeiert. Eine Wende, die der Linksfuß durchaus kritisch sieht. "Wenn es gut läuft, meinen alle Leute, dass ich zurecht hierhin gekommen bin. Wenn es nicht läuft, sagen sie etwas anderes", so Adeyemi, der sich ein anderes Verhalten der Fans wünscht: "Wenn ich ein Fan wäre, würde ich mich anders verhalten, ich würde zu den Spielern stehen. In guten wie in schlechten Zeiten."

Erfrischend ehrliche und durchaus nachvollziehbare Worte, mit denen Adeyemi allerdings keineswegs aussagen will, dass die Kritik an seiner Person nicht auch angebracht war. "Ich habe ja selbst reflektiert, dass das erste halbe Jahr in Dortmund enttäuschend verlief. Schlimmer wird es nicht mehr werden", verspricht der DFB-Star.

Besonders gute Zeiten könnten sogar blühen, wenn Adeyemi und Co. am Samstag in München bestehen. Dann könnte sogar der ganz große Coup, der Gewinn der Meisterschaft, gelingen - und nicht weniger ist das Ziel des Angreifers. "Ich will natürlich mit dem BVB Meister werden", stellt Adeyemi deutlich klar. Von der Serie klarer Pleiten, die man beim FC Bayern in den vergangenen Jahren kassierte, lasse man sich nicht einschüchtern.

Karim Adeymi verließ den Nachwuchs Unterhachings im Sommer 2018 und wechselte nach Österreich. Bei RB Salzburg mauserte sich der Deutsche zum Leistungsträger, 2022 investierte der BVB letztlich satte 30 Millionen Euro in seine Dienste. Nach Startschwierigkeiten deutet nun einiges daraufhin, dass sich diese Investition auszahlen könnte. 

Zuletzt fehlte Adeyemi allerdings verletzt, gegen den FC Bayern peilt er sein Comeback an.