27.05.2023 10:20 Uhr

FC Bayern zu klamm für XXL-Umbruch? Matthäus lässt aufhorchen

Lothar Matthäus übt häufig Kritik am FC Bayern
Lothar Matthäus übt häufig Kritik am FC Bayern

Nach einer enttäuschenden Saison werden beim FC Bayern im Sommer wohl einige Steine umgedreht. Lothar Matthäus stellt allerdings in Frage, ob das Geld beim deutschen Rekordmeister wirklich für einen großen Kader-Umbruch reicht.

"Immer wenn Bayern in der Vergangenheit keine herausragenden Erfolge erzielt hat, haben sie danach sehr viel Geld in die Hand genommen und die Probleme beseitigt. Ist dieses Geld jetzt auch da? Nach der Pandemie, nach einigen Jahren ohne durchschlagenden Erfolg in der Champions League? Nach einigen Fehlinvestitionen?", sagte Matthäus dem "Spiegel".

Alleine geschätzte 250 Millionen Euro gab der FC Bayern in den vergangenen Jahren für Abwehrspieler wie Benjamin Pavard, Lucas Hernández, Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt oder Alphonso Davies aus. Ein Torjäger von internationalem Top-Format fehlt aber im Aufgebot der Münchner.

"Ich will nicht sagen, dass da einer was falsch gemacht hat, aber ich darf das doch diskutieren. So viel Geld für Verteidiger auszugeben und keinen Mittelstürmer zu haben, das würde mich nachdenklich machen", sagte Matthäus.

Uli Hoeneß mit "Standleitung" zum FC Bayern?

Seiner Ansicht nach wird Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei der Aufarbeitung der aktuellen sportlichen Krise eine Hauptrolle spielen und eine "schonungslose Analyse" fordern. "Uli hat übertrieben gesagt eine Standleitung in den Klub, tauscht sich mit Kahn und vor allem mit Salihamidžić aus. Manche Spieler haben seine Nummer. Er freut sich über jeden Anruf, jede Info, jede Nachricht", schilderte Matthäus.

Auch Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der aktuell offiziell kein Amt beim FC Bayern bekleidet, wird Matthäus zufolge sicherlich eingebunden. "Uli wird sich mit Rummenigge austauschen. Sie werden über neue Spieler sprechen, vielleicht auch über neues Führungspersonal. Kalle lebt immer noch in München, sie werden auch darüber nachdenken, wie sie dem FC Bayern gemeinsam helfen können."

Hauptverantwortlicher für den Abwärtstrend an der Säbener Straße ist vielen Kritikern zufolge Rummenigges Nachfolger Oliver Kahn. Er soll auch klubintern mit seinem Führungsstil anecken. "Beim FC Bayern stimmt das Gesamtkonstrukt nicht mehr", urteilte Matthäus.