01.06.2023 08:59 Uhr

WM-Zoff wegen "Unruhen" beim FC Bayern?

Beim FC Bayern ging es zuletzt drunter und drüber
Beim FC Bayern ging es zuletzt drunter und drüber

Laut der deutschen Nationaltorhüterin Almuth Schult sind die Probleme und das Führungs-Beben des FC Bayern auch Ursache der Unstimmigkeiten mit dem DFB im Vorfeld der Frauen-WM 2023.

Die Situation passe "zu den ganzen Unruhen, die bei Bayern München im Männerbereich in dieser Saison waren", sagte Schult gegenüber "Sport1". "Es ist blöd, dass sich das jetzt auch dahin überträgt. Schade, dass so ein Thema vor der WM aufgemacht werden muss."

Beim deutschen Rekordmeister sei "in dieser Saison unheimlich viel gebröckelt, sowohl auf dem Trainerposten als auch in der Geschäftsführung", sagte Schult, die wegen ihrer Schwangerschaft nicht bei dem Turnier dabei ist.

Bei der Nominierung des vorläufigen WM-Kaders am Mittwoch hatte der DFB erklärt, der FC Bayern habe sich entgegen vorheriger Absprachen dazu entschieden, seine Spielerinnen nicht wie die anderen Vereine ab dem 20. Juli, sondern erst drei Tage später abzustellen.

DFB wirft FC Bayern "Wortbruch" vor

"Wir waren noch bis zum gestrigen Abend in Gesprächen, um eine Lösung im Sinne der Mannschaft und allen Spielerinnen zu finden, ohne ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis. Darüber sind wir enttäuscht, da es sich erheblich auf die Vorbereitung auswirkt", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften.

"Es gab ja offenbar Vereinbarungen, die weit im Vorfeld getroffen wurden. Wenn dann eine kurzfristige Absage kommt, kann ich darüber nur den Kopf schütteln", sagte Schult.

Chatzialexiou sprach sogar von einem "Wortbruch" des FC Bayern. Der Klub hatte sein Vorgehen mit Verweis auf die Gesundheit der Spielerinnen verteidigt.

Nachteil für Quintett des FC Bayern?

Schult sieht in der verspäteten Anreise zur WM-Vorbereitung einen Nachteil für die nominierten Münchnerinnen Lina Magull, Sydney Lohmann, Lea Schüller, Carolin Simon und Klara Bühl.

"Man möchte als Spielerin von Anfang an dabei sein. Man möchte sich zeigen, man möchte sich in den Kader spielen", erläuterte die Olympiasiegerin von 2016.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte angedeutet, dass die später anreisenden Spielerinnen für das Testspiel am 24. Juni in Offenbach gegen Vietnam nicht infrage kommen.