03.06.2023 22:31 Uhr

Watzke: "... dann wird Bayern zum zwölften Mal Meister"

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke weiß um die Stärke des FC Bayern
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke weiß um die Stärke des FC Bayern

Ganz Dortmund war darauf vorbereitet, die Dämme brechen zu lassen und endlich die Rückkehr der Meisterschale in die Ruhrgebietsmetropole zu feiern. Doch alles kam anders. Borussia Dortmund verbaselte die Tabellenführung am letzten Spieltag gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:2), der FC Bayern fightete sich hingegen zu einem Sieg gegen den 1. FC Köln und baute seine Dominanz mit der elften Meisterschaft in Serie aus. Für BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein schwerer Moment, der sich jedoch wiederholen könnte.

"Da war so ein tiefer Schmerz, schlimmer als damals nach Wembley 2013", gibt Watzke gegenüber der "Bild am Sonntag" einen Einblick in sein Seelenleben nach dem vergebenen Meister-Matchball des BVB.

In London trafen 2013 die Schwarz-Gelben und der FC Bayern im Finale der Champions League aufeinander, die Borussen verloren knapp. Damals sei aber klar gewesen, "dass Bayern Favorit ist. Letzte Woche hingegen hatten wir nach elf Jahren Abstinenz eine Hand schon an der Schale, wir waren Millimeter vorm Ziel – dann …", führt Watzke aus.

Als die Münchner kurz vor Schluss ihrer Begegnung das 2:1 gegen Köln erzielten habe es sich so angefühlt, als ob ihm "jemand ein Messer ins Herz rammt", so der BVB-Boss weiter. 

Watzke will nichts von einem BVB-Trauma wissen

Von einem "Trauma" will der 63-Jährige allerdings auf keinen Fall sprechen. Man müsse einfach weiterarbeiten und werde dann irgendwann seine Ziele erreichen. 

Dass die Bemühungen der Dortmunder bislang ungekrönt blieben, liegt Watzke zufolge glasklar an der Übermacht des Konkurrenten aus München. "Wir haben sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Borussia Dortmund muss – auf Neudeutsch – overperformen, Bayern muss underperformen – und wenn beide normal abliefern, wird Bayern eben zum zwölften Mal Meister. Ob die Leute das nun gerne hören oder nicht, das ist ein Fakt!"

Apropos FC Bayern: FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat Watzke angerufen, als dieser nach der vergebenen Meisterschaft noch im Stadion war. Eine Geste, die Watzke "als wertschätzend" empfand.

Mut schöpft Watzke übrigens aus dem Jahr 2023, in dem der BVB neun Punkte mehr als der Rekordmeister holte. "Man holt nicht 46 Punkte in 19 Spielen, wenn man nichts kann. Ich glaube, unsere Mannschaft ist in der Lage Titel zu holen. Hat sie ja auch schon. Diese Rückrunde war kein Zufall!