09.06.2023 11:16 Uhr

Hertha BSC fürchtet offenbar "Horror-Szenario"

Hertha BSC droht weiter der Lizenz-Entzug
Hertha BSC droht weiter der Lizenz-Entzug

Trotz der fristgerechten Einreichung der Lizensierungsunterlagen droht Hertha BSC weiter der Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga.

Wie der "rbb" berichtet, werde dieses "Horror-Szenario" im Vereinsumfeld derzeit nicht mehr ausgeschlossen - auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich sein soll. Hintergrund der Lizenz-Querelen: die desolate Finanzlage des Bundesliga-Absteigers.

Pikant: Die Schieflage deutete sich bereits vor Monaten an, ausreichende Maßnahmen wurden aber anscheinend nicht ergriffen.

Dem "rbb" zufolge präsentierte die alte Vereinsführung um Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller und Präsident Werner Gegenbauer im Mai 2022 intern einen Finanzierungsplan, um das bereits damals laufende Lizenzierungsverfahren mit frischen Krediten und Verlängerungen von Partnerschaften abzusichern.

Nach dem Aus von Schiller und Gegenbauer seien diese Pläne jedoch nicht weiterverfolgt worden, heißt es. Hertha BSC habe dem "rbb" mitgeteilt, der neuen Führung um Präsident Kay Bernstein hätte der Finanzierungsplan nicht vorgelegen.

Hertha BSC fehlen 40 Millionen Euro

Die dem "rbb" aus dem Vereinsumfeld übermittelte Information, Schiller habe nach seiner Ablösung noch als Berater fungiert, dementierte Hertha BSC gegenüber dem Sender ebenfalls - genauso wie Behauptungen, die Verantwortlichen hätten es versäumt, auslaufende Kreditverträge mit Banken zu verlängern.

Im Zuge dessen soll Herthas Kreditlinie laut "rbb" von rund 80 Millionen Euro auf nur noch 35 Millionen Euro gesunken sein, was nun wiederum dazu führen soll, dass der Klub kurzfristige Liquiditätslöcher nicht ohne Weiteres stopfen kann.

Auffallend bedeckt hält sich in der momentanen Notlage von Hertha BSC der US-amerikanischer Investor 777 Partners. Laut "rbb" sei es wahrscheinlich, dass das Unternehmen die 40 Millionen Euro große Finanzierungslücke nicht selbst schließen will.

Gegenüber dem "rbb" teilte 777 Partners mit, man wolle aus Respekt vor dem Lizenzierungsverfahren der DFL nichts zu möglichen Finanzhilfen sagen. Es gebe außerdem eine Verschwiegenheitserklärung in Bezug auf Vertragsinhalte mit Hertha BSC.