03.10.2023 15:36 Uhr

Neuer Ärger nach Gersbeck-Entscheidung bei Hertha BSC

Marius Gersbeck darf bald wieder für Hertha BSC zwischen den Pfosten stehen
Marius Gersbeck darf bald wieder für Hertha BSC zwischen den Pfosten stehen

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat Torwart Marius Gersbeck zurück in den Profikader beordert - eine Entscheidung, die bei zahlreichen Mitglieder des Berliner Klubs Unverständnis hervorrief.

Die Diskussion bei Hertha BSC um Marius Gersbeck ebbt auch nach der Wiedereingliederung des Torhüters in die erste Mannschaft nicht ab. Zahlreiche Mitglieder kündigten in den sozialen Netzwerken an, ihre Klub-Zugehörigkeit zu beenden.

"Diese Entscheidung ist ein Desaster für den Verein. Das wird noch für viele Probleme sorgen", so eine der Reaktionen beim Kurznachrichtendienst X. "Meine und die Familienmitgliedschaft soeben gekündigt", schrieb ein anderer.

Hertha BSC reagierte daraufhin und äußerte Bedauern: "Jeder Hertha-Fan, der aufgrund dessen aus unserem Verein austritt, ist ein großer Verlust für uns." Man habe sich die Entscheidung "nicht leicht gemacht und aus diesem Grund auch juristische Einschätzungen von einem Straf- und einem Arbeitsrechtler eingeholt", so die Berliner außerdem auf X.

Dem Klub sei bewusst, "dass die gesamte Debatte um seine Verfehlung sehr emotional diskutiert wird. In diesem Fall gibt es leider keine Entscheidung, hinter der sich alle Herthanerinnen und Herthaner versammeln können". Gersbeck habe eine "zweite Chance" verdient, so die Linie des Klubs.

Diese wurde derweil von zahlreichen anderen Hertha-Fans auf X mitgetragen. "Ein Gericht soll mit seiner Strafe dafür sorgen, dass der Täter für seine Tat büßt und es zu keiner Wiederholung kommt. Ich denke, sein Engagement vor dem Prozess hat es ausreichend belegt, dass dieser daraus gelernt hat", lautet etwa eine der positiven Reaktionen auf den Entschluss des Zweitligisten.

Hertha BSC verhängt "empfindliche Geldstrafe"

Die Berliner hatten am Montag verkündet, dass der 28-jährige Gersbeck in der Länderspielpause wieder unter Cheftrainer Pál Dárdai arbeiten darf.

Gersbeck hatte vor Gericht gestanden, am Rande des Hertha-Trainingslagers im Juli einen 22-Jährigen bei einer nächtlichen Prügelei verletzt zu haben. Das Verfahren endete vergangene Woche im Rahmen einer sogenannten Diversion. Der Hertha-Torwart wurde nach einem Schuldeingeständnis und einer Entschuldigung bei dem Opfer vor dem Landgericht Salzburg zu 40.000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Zudem hatte er sich außergerichtlich mit dem Geschädigten geeinigt. Er gilt nicht als vorbestraft.

Hertha-Geschäftsführer Tom Herrich erklärte: "Seine Suspendierung wird aufgehoben, er erhält vom Verein jedoch eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe. Darüber hinaus hat sich Marius dazu verpflichtet, sich fortan sozial zu engagieren, um seine Erfahrungen aus dieser Verfehlung weiterzugeben."