06.12.2023 13:26 Uhr

Politik will Stadiongewalt zusammen mit Klubs bekämpfen

Fans und Polizei gerieten in der Bundesliga zuletzt immer wieder aneinander
Fans und Polizei gerieten in der Bundesliga zuletzt immer wieder aneinander

Nach den jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen bei Fußballspielen will Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens zusammen mit den Zweitligisten Hannover 96 und Eintracht Braunschweig das Problem durch einen Arbeitskreis in den Griff bekommen.

"Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir ein gemeinsames Verständnis haben, dass die Situation - so wie sie jetzt im Stadion ist - nicht akzeptabel ist", sagte die SPD-Politikerin nach einem Treffen mit 96-Mehrheitsgesellschafter Martin Kind und Eintracht-Präsidentin Nicole Kumpis.

Es müsse laut Behrens darum gehen, keine Gewalt im Stadion zu haben und den Einsatz von Pyrotechnik einzuschränken. Unter anderem sollen Einlasskontrollen verstärkt und die Infrastruktur in Stadien gestärkt werden. Sollte es keine Verbesserung geben, sei laut Behrens auch die Beteiligung der Klubs an Polizeikosten weiter "eine Option" - ähnlich wie es bislang nur in Bremen geschieht. 

Beim 2:0-Derbysieg von Hannover gegen Braunschweig Anfang November hatten beide Fan-Lager massiv Pyrotechnik abgebrannt, Eintracht-Anhänger verursachten im Stadion laut 96 einen Schaden von etwa 150.000 Euro. Bei einer Rangelei im Heimbereich war ein Polizeibeamter schwer verletzt worden. "Wir können diese Entwicklung nicht mehr akzeptieren", sagte Martin Kind.

Von Mittwoch bis Freitag werden die Innenminister der Bundesländer die jüngsten Gewaltausschreitungen im Fußball bei ihrer Konferenz in Berlin thematisieren. Wenige Monate vor der Europameisterschaft in Deutschland erhoffen sich Sicherheitsvertreter härtere Maßnahmen gegen gewalttätige Ultra-Gruppierungen. Fan-Vertreter dagegen kritisieren ein aus ihrer Sicht zu hartes Vorgehen der Polizei gegen Stadionbesucher.

Zuletzt war es in mehreren deutschen Stadien zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. Ende November wurden bei der Erstliga-Begegnung zwischen Frankfurt und Stuttgart mehr als 200 Menschen verletzt.