Heftige Experten-Attacke auf Tuchel

Nach der 1:5-Klatsche des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt herrscht im Lager des deutschen Rekordmeisters blankes Entsetzen. Lothar Matthäus geht speziell mit Trainer Thomas Tuchel hart ins Gericht.
Der Übungsleiter hatte erklärt, dass er auf dem Spielberichtsbogen eine andere Frankfurter Abwehrformation als erwartet gesehen habe und seinen Schützlingen deshalb kurz vor Anpfiff womöglich "zu viele Informationen gegeben" habe.
"Mich hat diese Aussage am meisten überrascht. Wenn ich mich nur auf ein System vorbereite, habe ich irgendwas vergessen, in diesen Tagen zu machen", monierte Matthäus bei "Sky 90" und ergänzte: "Das kann ich doch nicht als Ausrede gelten lassen."
Der FC Bayern müsse sein Spiel jedem Gegner unabhängig von dessen Formation aufzwingen, forderte Deutschlands Rekordnationalspieler: "Gestern hat es nicht am System der Frankfurter gelegen, sondern es war die Einstellung von Bayern München."
Matthäus weiter: "Ich kann ja nach fünf Minuten reagieren, auf das, was ich vorher nicht angesprochen habe."
FC Bayern in der Bundesliga weiter hinter Bayer Leverkusen
Tuchel hatte nach der Partie gestanden, eine Viererkette erwartet zu haben. "Aber auf dem Spielberichtsbogen sah es von den Namen her aus wie eine Fünferkette", rechtfertigte sich der Coach.
Nach der ersten Saisonniederlage in der Bundesliga liegt der FC Bayern nun vier Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen, hat aber eine Partie weniger als die Rheinländer absolviert.
Dass sich Matthäus am Sonntagabend wieder einmal vor laufenden Kameras kritisch über Tuchel äußerte, birgt derweil durchaus Zündstoff.
Der TV-Experte und der Münchner Trainer waren schon vor einigen Wochen öffentlich aneinandergeraten, im Anschluss an den Bundesliga-Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (0:4) eskalierte die Situation.