09.04.2024 23:19 Uhr

Alarm in Bochum und Bremen - Mainz und Köln hoffen wieder

Der VfL Bochum kämpft noch um den Klassenerhalt
Der VfL Bochum kämpft noch um den Klassenerhalt

Sechs Spieltage vor Ende der Saison 2023/2024 bangt knapp die halbe Bundesliga noch um den Klassenerhalt. Zwischen den letzten acht Teams stehen noch zehn direkte Duelle aus, die über den Verbleib im deutschen Oberhaus entscheiden dürften. Wer hat die beste Form, wer das schwerste Restprogramm? sport.de macht den Abstiegscheck!

Platz 11: Borussia Mönchengladbach - 31 Punkte - 49:54 Tore

Restprogramm: Borussia Dortmund (H), TSG Hoffenheim (A), Union Berlin (H), Werder Bremen (A), Eintracht Frankfurt (H), VfB Stuttgart (A)

Prognose: Wäre das Spiel in Wolfsburg verloren gegangen, hätte die Stimmung in Gladbach kippen können. Doch die Elf vom Niederrhein drehte einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Auswärtssieg, der den ganz großen Druck im Keller rausgenommen hat. Hoffnung macht, dass die Offensive funktioniert. Auch wenn das Restprogramm nicht einfach ist - die Borussia bleibt drin!

Platz 12: Werder Bremen - 31 Punkte - 36:44 Tore

Restprogramm: Bayer Leverkusen (A), VfB Stuttgart (H), FC Augsburg (A), Borussia Mönchengladbach (H), RB Leipzig (A), VfL Bochum (H)

Prognose: Verletzungen, Sperren, formschwache Stammkräfte - vieles erinnert in Bremen an die Abstiegssaison 2020/2021, als ein scheinbar komfortabler Vorsprung noch hergeschenkt wurde. Sorge macht das knüppelharte Restprogramm mit Spielen gegen drei der Top-4-Teams. Immerhin wurde die jüngste Pleitenserie durch das Remis in Frankfurt gestoppt. Dennoch dürfte Werder bis zum Ende zittern und sich - wenn überhaupt - erst auf den letzten Drücker retten.

Platz 13: Union Berlin - 29 Punkte - 25:43 Tore

Restprogramm: FC Augsburg (A), Bayern München (H), Borussia Mönchengladbach (A), VfL Bochum (H), 1. FC Köln (A), SC Freiburg (H)

Prognose: Vergnügungssteuerpflichtig sind Spiele mit Union-Beteiligung unter Trainer Nenad Bjelica wahrlich nicht, doch der Nachfolger von Urs Fischer hat die Eisernen stabilisiert. Nach vorne mangelt es aber auch unter dem Kroaten an Durchschlagskraft. Mindestens drei Punkte müssen für den Klassenerhalt noch her, sind angesichts des machbaren Restprogramms (nur ein Top-6-Gegner) jedoch allemal drin. Union bleibt erstklassig!

Platz 14: VfL Wolfsburg - 28 Punkte - 34:47 Tore

Restprogramm: RB Leipzig (A), VfL Bochum (H), SC Freiburg (A), SV Darmstadt 98 (H), Bayern München (A), FSV Mainz 05 (H)

Prognose: Die Aufbruchstimmung nach dem Trainerwechsel hat durch die Heimpleite gegen Gladbach einen herben Dämpfer erlitten, auch Ralph Hasenhüttl kann nunmal nicht zaubern. Qualitativ haben die Wölfe den mit Abstand besten Kader der unteren Tabellenhälfte, doch das bringt wenig, wenn die Leistungen auf dem Platz nicht stimmen. Immerhin gastieren noch drei direkte Konkurrenten in der VW-Arena, die Niedersachsen haben es also selbst in der Hand. Tendenz: Wolfsburg rettet sich spätestens gegen Darmstadt.

Platz 15: VfL Bochum - 26 Punkte - 33:58 Tore

Restprogramm: 1. FC Heidenheim (H), VfL Wolfsburg (A), TSG Hoffenheim (H), Union Berlin (A), Bayer Leverkusen (H), Werder Bremen (A)

Prognose: Nirgendwo im Keller schrillen die Alarmglocken derzeit lauter als in Bochum. Der unerklärliche Last-Minute-K.o. in Köln hat Spuren hinterlassen und Trainer Thomas Letsch den Job gekostet. Überhaupt sind die VfL-Profis absolute Experten im Herschenken von Führungen. Und doch brennt im Ruhrstadion noch Licht: Drei der sechs verbleibenden Gegner stecken ebenfalls unten drin, einige Big Points sind also noch zu holen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Bochum von den Toten wiederaufersteht. Vieles spricht momentan aber für den Umweg über die Relegation.

Platz 16: FSV Mainz 05 - 23 Punkte - 26:46 Tore

Restprogramm: TSG Hoffenheim (H), SC Freiburg (A), 1. FC Köln (H), 1. FC Heidenheim (A), Borussia Dortmund (H), VfL Wolfsburg (A)

Prognose: Eine Aufholjagd unter einem dänischen Trainer mit dem Vornamen Bo? Da war doch was! Wie in der Saison 2020/2021 unter Bo Svensson rollt Mainz auch in diesem Jahr das Feld von hinten auf. Einen Löwenanteil am Aufwärtstrend hat Coach Bo Henriksen, der der Mannschaft seit dem 22. Spieltag neues Leben eingehaucht hat. Kein Team der letzten Acht ist besser drauf als die Rheinhessen, die zudem ein machbares Restprogramm haben. Drei Siege müssen für die direkte Rettung mindestens noch her - Stand jetzt kein aussichtsloses Unterfangen!

Platz 17: 1. FC Köln - 22 Punkte - 23:49 Tore

Restprogramm: Bayern München (A), SV Darmstadt 98 (H), FSV Mainz 05 (A), SC Freiburg (H), Union Berlin (H), 1. FC Heidenheim (A)

Prognose: Bis zur 90. Minute des Heimspiels gegen Bochum wirkte der Effzeh klinisch tot, ehe ein Last-Minute-Doppelschlag den Glauben an den Klassenerhalt zurück nach Köln brachte. Keine Frage, die Mentalität stimmt im Team von Trainer Timo Schultz, der die Mannschaft vor allem defensiv stabilisiert hat. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass die Rheinländer aus dem Spiel weiter erschreckend harmlos sind. Übermächtig sind die Gegner im Endspurt zwar nicht, die unbedingt benötigten drei Dreier jedoch auch kein Pappenstiel. Es riecht nach einem Showdown mit Mainz, Bochum und vielleicht sogar Bremen am letzten Spieltag.

Platz 18: SV Darmstadt 98 - 14 Punkte - 28:71 Tore

Restprogramm: SC Freiburg (H), 1. FC Köln (A), 1. FC Heidenheim (H), VfL Wolfsburg (A), TSG Hoffenheim (H), Borussia Dortmund (A)

Prognose: Spätestens nach der desolaten Vorstellung im Südwest-Duell mit Mainz (0:4) sind die Hoffnungen auf den Ligaverbleib bei den Lilien dahin. Die individuelle Klasse der Darmstädter reicht nicht ansatzweise für die Bundesliga. In den übrigen sechs Partien geht es nur noch darum, sich würdig aus dem Oberhaus zu verabschieden.

Heiko Lütkehus