10.04.2024 08:49 Uhr

Bayern-Stars hadern mit Schiri: "Das ist spielentscheidend"

Schiedsrichter Glenn Nyberg (M.) verwehrte dem FC Bayern einen zweiten Elfmeterpfiff
Schiedsrichter Glenn Nyberg (M.) verwehrte dem FC Bayern einen zweiten Elfmeterpfiff

Die Protagonisten des FC Bayern wussten nach Abpfiff am Dienstabend in London nicht so recht, ob sie sich über das 2:2-Remis beim FC Arsenal nun freuen oder ärgern sollten. Der Frust von Cheftrainer Thomas Tuchel und Co. richtete sich vor allem gegen Schiedsrichter Glenn Nyberg, der den Münchnern nach einer äußerst kuriosen Szene einen fälligen Elfmeterpfiff verwehrte.

Was war passiert? Die Gunners hatten nach einer Spielunterbrechung und mehreren Auswechslungen auf beiden Seiten in der 67. Minute einen Abstoß. Keeper David Raya spielte innerhalb des Sechzehners einen kurzen Querpass auf Verteidiger Gabriel, nachdem das Spiel durch Schiedsrichter Glenn Nyberg deutlich hörbar mit einem Pfiff wieder freigegeben wurde - was laut Regelwerk gar nicht geschehen muss, anders als etwa bei einem Freistoß.

Gabriel bückte sich daraufhin und nahm den Ball im Strafraum mit der Hand auf, ehe er einen erneuten Abstoß per Kurzpass ausführte. Die Bayern-Spieler um Jamal Musiala und Harry Kane protestierten direkt und forderten den fälligen Handelfmeter ein. Doch Nyberg ließ die Partie weiterlaufen. 

"Wir hätten einen klaren Elfmeter bekommen müssen, als der Schiri pfeift, der Torwart den Ball passt und Gabriel ihn in die Hand nimmt. Das ist der klarste Elfmeter, den ich je gesehen habe", echauffierte sich Bayern-Torjäger Harry Kane bei seiner London-Rückkehr am Mikrofon von "Amazon Prime".

FC Arsenal bleibt Elferpfiff ebenfalls verwehrt

Der schwedische Schiedsrichter habe den Spielern gesagt, das sei ein Anfängerfehler ("kids mistake") gewesen und das pfeife er nicht in einem Viertelfinale der Champions League. So zumindest berichtete es Bayern-Cheftrainer Thomas Tuchel nach Spielende: "Das ist ja eine ganz neue Form der Regelauslegung."

Für Rechtsverteidiger Joshua Kimmich sei es zudem kein "Kinderfehler" gewesen. Der Bayern-Star ärgerte sich ebenfalls: "Am Ende ist es spielentscheidend und bitter, dass wir ihn nicht bekommen haben". 

Den Ärger über diesen nicht gegebenen Strafstoß nahmen die Stars des FC Bayern München mit in die Nacht. "Ich weiß schon, was der Schiri will, wenn er da weiter laufen lässt, aber ich glaube nicht, dass er sich da über die Gesetze hinwegsetzen darf", sagte Führungsspieler Thomas Müller, der ohne Einsatzminuten geblieben war. Der 34-Jährige führte am "Amazon Prime"-Mikrofon aus: "Was man festhalten muss, dass das mit spielentscheidend sein kann und das können wir uns eigentlich nicht gefallen lassen." Ein Schiedsrichter sei dafür da, die Regeln umzusetzen.

In der Schlussphase hatten die Münchner dann allerdings auch selbst noch einmal Glück, als es in der Nachspielzeit keinen Strafstoß gegen sie gab.

Bukayo Sako kam nach einem klaren Kontakt im Strafraum mit Manuel Neuer Fall. Nyberg entschied sich auch hier sichtbar klar gegen einen Elfmeter - und beendete die Partie wenig später recht abrupt.