14.06.2024 17:43 Uhr

EM-Auftakt gegen Schottland: Das droht der DFB-Elf

Scott McTominay ist einer der Leistungsträger der Schotten
Scott McTominay ist einer der Leistungsträger der Schotten

Am Freitagabend (ab 21:00 Uhr) rollt endlich der Ball bei der Fußball-Europameisterschaft, wenn die Nationalmannschaften Deutschlands und Schottlands zum Eröffnungsspiel aufeinandertreffen. Wo liegen die größten Gefahrenpunkte für das DFB-Team gegen die Bravehearts? 

Nominell ist Schottland als 39. der FIFA-Weltrangliste der schwächste deutsche Gegner in der EM-Gruppenphase, unterschätzen sollte die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann die Briten aber nicht. Es gibt Qualitäten, auf die sich die DFB-Elf einstellen muss:

  • Bemerkenswerte 65 Prozent ihrer Tore in der EM-Qualifikation (elf von 17) erzielten die Schotten nach Flanken. Nur zweimal dagegen waren sie durch die Mitte erfolgreich und weitere vier Treffer fielen im Anschluss an einen ruhenden Ball. Dabei lag der Schlüssel weder bei besonders vielen Flanken (17 pro Partie) oder großer Präzision (25 Prozent kamen an) – jeweils nur durchschnittliche Werte. Oft wurden die Hereingaben nicht direkt verwandelt, sondern sorgten für Chaos in der gegnerischen Defensive und ein nachrückender Spieler vollendete den Angriff. Auf diese "zweiten Bälle" gilt es aus Sicht der Nagelsmann-Elf besonders zu achten.

  • Exemplarisch für diese Stärke steht Scott McTominay, mit sieben Toren in acht Einsätzen der mit Abstand beste schottische Torjäger in der Qualifikation. Der 27-Jährige agierte 2020 noch als Innenverteidiger im Nationalteam und später, wie auch bei seinem Verein Manchester United, als Sechser. Vor Beginn der EM-Quali stand lediglich ein einziges Tor in 37 Länderspielen zu Buche. Nun kamen weitere sieben hinzu, fünf davon, als McTominay, der immer offensiver agiert, im Anschluss an eine Flanke zur Stelle war und vollstreckte.

  • Ein Beispiel, wie es Deutschland nicht machen sollte, bot Spanien beim 0:2 in der Quali Ende März 2023 im Hampden Park. Schottlands Zahlen mit 25 Prozent Ballbesitz und 49 Prozent angekommenen Pässen in der gegnerischen Hälfte erscheinen desaströs, doch die Spanier leisteten sich vor beiden Gegentoren schwere Fehler und ließen sich in 106 Zweikämpfe verwickeln, wodurch sich kein Spielfluss einstellen konnte. Nur acht Torschüsse und keine Großchance stand am Ende für ratlose Iberer zu Buche.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Nagelsmann-Elf die Angriffe der Schotten konzentriert und ohne Leichtsinn verteidigen muss, und das Phantom McTominay nicht aus den Augen verlieren darf. Zudem gilt es, unnötige Scharmützel zu vermeiden, denn spielstärker dürfte Deutschland auf jeden Fall sein.