Brisante Vermutung: Darum mieden die BVB-Stars die Mikros

Warum mieden die Stars von Borussia Dortmund nach der 0:2-Pleite bei Abstiegskandidat VfL Bochum die Mikrofone und nur BVB-Coach Niko Kovac stellte sich? Fußball-Experte Marcel Reif hat eine brisante Vermutung.
Nach der Derby-Blamage beim VfL Bochum (0:2) blieben die in der Bundesliga krisengeschüttelten Profis von Borussia Dortmund nicht nur bei den eigenen Fans auf Sicherheitsabstand, sondern verschwanden nach dem Abstecher in Richtung Gästeblock dann auch schnell in die Kabine und hielten sich von der Interviewzone im Ruhrstadion - und damit kritischen Fragen - fern.
Später stellten sich noch Kapitän Emre Can und Abwehrchef Nico Schlotterbeck den Medien, doch da war bereits einige Zeit vergangen. Während BVB-Coach Niko Kovac auf die so wichtige Regeneration angesichts des Playoff-Rückspiels in der Champions League unter der Woche verwies und das mediale Fehlen seiner Schützlinge damit zu begründen versuchte, hatte Marcel Reif bei "Bild" in seiner Sendung "Reif ist live" eine etwas andere Vermutung, die deutlich brisanter daherkam.
"Daran kann man erkennen, wie die Stimmung ist in Dortmund", legte Reif den Finger in die Wunde, der es aber "anständig" fand, dass sich Can und Schlotterbeck später noch zeigten.
Dennoch: "Vielleicht geht ja jemand in die Kabine, guckt in die Runde und sagt: 'Lasst mal heute. Lieber nicht. Ich will nicht, dass einer plötzlich die Erklärung findet, für den Schrott, den ihr da zusammenspielt. Und die Erklärung möglicherweise in die falsche Richtung geht'", so Reif.
Reif: BVB-Coach Kovac "ist entsetzt"
Das sei ebenfalls "denkbar". Allerdings schränkte der Kult-Reporter ein, dass das nur eine Vermutung sei. Beispiele von anderen Klubs aus der Vergangenheit zeigten jedoch, dass allzu offene Worte bei der jeweiligen Klubführung nicht gut ankamen. Der Ex-Schalker Timo Baumgartl durfte das Ende 2023 hautnah erleben.
Danach versuchte Reif es noch etwas pointierter. "Erstens wussten sie, was man sie fragen würde. Zweitens wussten sie, dass das mit allem Recht so sein würde. Was kann man also antworten?", zeigte der TV-Experte die Hilfslosigkeit auf, in der sich die BVB-Stars befunden hätten angesichts der zu erwartenden Schelte.
"Kovac lächelt es weg, aber glauben Sie mir: Er ist entsetzt", betonte Reif. "Er hatte ja eine Idee, wenn er zum BVB geht. Und dass das nicht lustig und leicht wird, war auch klar", so Reif weiter. Aber auch der Verweis auf das positive Echo nach dem Champions-League-Spiel in der letzten Woche in Lissabon (3:0) wollte der 75-Jährige nicht gelten lassen.
"Das großartige Spiel bei Sporting? Nein. Die zweite Hälfte war gut, aber die erste war unterirdisch", ordnete Reif ein.
Dass Schlotterbeck zugab, man habe gewusst, was in Bochum auf einen zukommt, aber man habe es dann nicht angenommen, konnte der Fußball-Experte zudem ganz und gar nicht verstehen.
"Dann möchte ich lieber über Vereine wie Mainz reden, die in der Bundesliga etwas vorhaben. Dortmund scheint nichts vorzuhaben, wie viele letzte Chancen soll es denn noch geben?", ärgerte sich der frühere TV-Kommentator.