Köln-Coach verteidigt Abkehr vom "Hurra-Fußball"

Der 1. FC Köln spielt seit Monaten pragmatischen Ergebnisfußball, hat dabei mittlerweile weniger Saisontore geschossen als der FC Schalke 04 aus dem unteren Tabellendrittel. Seit der Umstellung des eigenen Spielsystems läuft es insgesamt rund beim Effzeh, trotz des jüngsten Rückschlags beim 1:1 im Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf und der vorangegangen 0:3-Pleite in Magdeburg.
Insgesamt hat der 1. FC Köln seit seiner Abwehr vom eindeutig offensiver und kreativer ausgerichteten Spielstil im Oktober eine furiose Aufholjagd hingelegt.
Nach der Heimniederlage gegen den SC Paderborn am 10. Spieltag waren die Domstädter bis auf Platz zwölf abgestürzt, der direkte Wiederaufstieg war in akute Gefahr geraten. Seit dem agiert Köln in der zweiten Liga deutlich kontrollierter und defensiver, spielt mit klaren systematischen Vorgaben und taktischer Disziplin.
Seit dem 11. Spieltag holte der 1. FC Köln 29 Punkte und damit noch immer fünf Punkte mehr als der Hamburger SV und der 1. FC Kaiserslautern - trotz der jüngsten Partien gegen Magdeburg und Düsseldorf. Mittlerweile steht Platz zwei zu Buche.
Über den veränderten Spielstil mitten in der Saison meinte Effzeh-Cheftrainer Gerhard Struber gegenüber der "Sport Bild": "Da bin ich Pragmatiker. Wir haben erkannt, dass wir mit dem attraktiven Hurra-Fußball nicht zu Punkten kommen. Für mich ging es darum: Was kann ich der Mannschaft geben, damit wir schnell Siege einfahren? Es war wichtig, die richtigen Knöpfe zu drücken."
Seit dem hat Köln zwar nur 15 Tore in 13 Zweitliga-Spielen geschossen, die wenigstens aller Top-Ten-Teams der 2. Bundesliga, doch ist das Ziel direkter Wiederaufstieg wieder voll in den Fokus der Domstädter gerückt.
Struber stapelt weiter niedrig beim Thema Aufstieg
"Stabilität ist nicht immer sexy, gibt uns aber Vertrauen und Glauben. Ich kann supergut damit leben, wenn wir erfolgreich sind. Trotzdem weiß ich, dass wir für unser Publikum wieder attraktiver werden wollen", so Struber, der die fußballerische Entwicklung seiner Mannschaft noch längst nicht am Ende sieht.
Das Wort "Aufstieg" wollte auch der Österreicher bei der Frage nach dem gesteckten Saisonziel zuletzt nicht in den Mund nehmen. Stattdessen meinte Struber angesprochen auf die Zielsetzung für die kommenden Wochen eher verhalten: "Wir haben mit der Mannschaft ein klares Ziel: Wir stellen jedes einzelne Spiel auf das höchste Podest. So arbeiten wir jeden Spieltag ab."