14.05.2025 18:03 Uhr

Die bittere Top-Gegner-Wahrheit hinter Freiburgs Märchen

Gegen die große nationale Konkurrenz konnten Julian Schuster und der SC Freiburg 2024/25 selten punkten
Gegen die große nationale Konkurrenz konnten Julian Schuster und der SC Freiburg 2024/25 selten punkten

Underdog SC Freiburg träumt von der ersten Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Vor dem "Endspiel" gegen Eintracht Frankfurt offenbart ein Blick auf die Ergebnisse jedoch, dass man an der Dreisam womöglich noch nicht für die ganz große Bühne bereit ist.

So viel steht fest: Der FC Bayern wird auch 2025/26 zu den Klubs zählen, denen man in der Champions League den ganz großen Coup zutrauen muss.

Bayer Leverkusen hat zudem bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass man sich im Konzert der ganz Großen nicht verstecken muss. Mit dem BVB kann sich immerhin ein dreifacher Finalteilnehmer (Champion 1997) qualifizieren und die Eintracht aus Frankfurt hat sich in den letzten Jahren den Ruf erarbeitet, ein Experte für das Abenteuer Europa zu sein.

Und der SC Freiburg? Der wäre hingegen ein ganz frischer CL-Debütant, das Erreichen des Achtelfinales der Europa League 2022/23 und 2023/24 war bislang das höchste der Gefühle.

Dabei ist der Umstand, dass der kleine Bundesligist von der Dreisam um eine Spitzenposition im Abschlussranking der Bundesliga mitmischt, längst keine Sensation mehr.

Auch, wenn große Namen im Kader eher die Ausnahme bilden, haben sich die Freiburger mit unendlich konsequent gelebter Gelassenheit - seit 1991 standen lediglich fünf unterschiedliche Trainer an der Seitenlinie - in der erweiterten Spitze des deutschen Fußballs etabliert. 

Erschreckende Bilanz gegen FC Bayern, BVB und Co.

In den letzten sechs Saisons landete man immer unter den Top 10, europäisch ist man zudem kein Exot mehr und in der Gunst der Fans hat sich der nach außen immer bescheidende Klub aus Südbaden ohnehin einen festen Platz erkämpft: Beliebter als der SC Freiburg sind in der Bundesrepublik nur wenige Teams, größerer Konsens über ein positives Klubimage dürfte bei noch weniger Vereinen existieren. 

Dass das ausreicht, um im kommenden Jahr dem FC Barcelona, Paris Saint-Germain, Real Madrid oder Inter Mailand die Stirn zu bieten, muss allerdings hinterfragt werden.

Denn ein Blick auf die Saisonergebnisse des SCF entlarvt erschreckend, dass man gegen die etablierte nationale Konkurrenz (zu) häufig nicht auf Augenhöhe agiert: Gegen die Champions-League-Starter der Vorsaison (Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig und BVB) sowie Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt holte man in den bisherigen elf Ligapartien gerade einmal fünf Punkte. Lediglich den VfB konnte man einmal schlagen, Leverkusen und RB einmal ein Remis abringen. 

Noch bitterer liest sich das Torverhältnis der Partien, das mit 10:31 sehr deutlich zu Ungunsten des aktuellen Tabellenvierten ausfällt.

SC Freiburg vs. Eintracht Frankfurt: Duell um alles - oder viel

Ausgerechnet im letzten Saisonspiel (Samstag, 15:30 Uhr im sport.de-LIVE-Ticker) kann man im direkten Duell mit der Eintracht jedoch beweisen, dass man für die ganz großen Duelle geschaffen ist - und zeitgleich ins Konzert der europäischen Fußball-Elite einziehen kann.

Unabhängig vom Ausgang der Partie ist eines allerdings klar: Im Breisgau wird man einmal mehr über eine erfolgreiche Saison jubeln.

Denn selbst bei einer Pleite wird man im kommenden Jahr in der Europa League starten. Die Gegner würden in dieser zwar nicht alle aus dem allerobersten Regal stammen - exakt diese Kategorie scheint den Freiburgern allerdings ja wie auf den Leib geschneidert zu sein.