Diesen Woltemade-"Fehler" hat der FC Bayern gemacht

Nächstes Kapitel im verbalen Schlagabtausch zwischen Lothar Matthäus und Vertretern des FC Bayern in der Causa Nick Woltemade: Der 64-Jährige rechtfertigt sich erneut für seinen Beitrag in der Diskussion um den möglichen Wechsel des U21-Nationalstürmers vom VfB Stuttgart zum Rekordmeister.
"Es ist viel gesagt worden, aber nicht alles stimmt. Uli Hoeneß hat sich über meine Aussagen zu Nick Woltemade beschwert. Er hat mich beleidigt, daraus ist eine große Geschichte geworden. Im Endeffekt hat Uli wieder einmal auf etwas reagiert, was ich gar nicht gesagt habe", stellte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne klar.
Der deutsche Rekord-Nationalspieler betonte: "Ich habe nicht gesagt, Nick Woltemade kostet 100 Millionen Ablöse und ich habe auch nicht gesagt, er kostet 80 Millionen. Bevor ich etwas von kolportierten 60 Millionen gelesen hatte, habe ich gesagt, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn dort 80 bis 100 Millionen gestanden hätten. Punkt. Ich habe das aufgrund der Qualität des Spielers Woltemade gesagt und aufgrund seiner Vertragssituation in Stuttgart."
Hoeneß hatte dem "kicker" zuvor gesagt: "Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank." Der Weltmeister von 1990 stehe zwar nicht in der Verantwortung, werfe aber wie in der Debatte um Florian Wirtz mit astronomischen Zahlen um sich, so der Ehrenpräsident des FC Bayern. "Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge", sagte Hoeneß weiter, der neben Matthäus in diesem Zusammenhang auch Didi Hamann, Fredi Bobic und Michael Reschke, ehemaliger Technischer Direktor des FC Bayern, nannte.
Diesen "Fehler" machte der FC Bayern laut Matthäus bei Woltemade
Matthäus zog mit Blick auf das Woltemade-Preisschild den Vergleich zu Jamie Gittens, der für 65 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum FC Chelsea wechselt, sowie Hugo Ekitiké, für den Eintracht Frankfurt wohl 100 Millionen Euro aufruft. "Deswegen bin ich auf die genannten Summen für Woltemade gekommen."
Er selbst habe "schon vor drei Jahren während eines Bundesliga-Topspiels in Bremen gesagt, dass Woltemade riesiges Potenzial hat", blickte Matthäus zurück. "Die Bayern haben den Fehler gemacht, dass sie ihn nicht schon vor 16 Monaten gescoutet haben, als er noch bei Werder unter Vertrag stand. In München wurden für 16, 17-jährige Spieler aus dem Ausland Millionenbeträge gezahlt, aber Woltemade ist ihnen durch die Lappen gegangen."
Nicht Experten seien für die horrenden Ablösesummen heutzutage verantwortlich, sondern der Markt, erläuterte Matthäus.