02.07.2025 17:47 Uhr

Das könnte der BVB mit dem Millionen-Regen tun

Beim BVB wird derzeit viel über mögliche Transfers diskutiert
Beim BVB wird derzeit viel über mögliche Transfers diskutiert

Dass Jamie Gittens Borussia Dortmund den Rücken kehren wird, um sich dem FC Chelsea anzuschließen, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch die Rahmendaten des Deals sind bereits ans Licht gedrungen: Der BVB kassiert rund 65 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen. Eine Summe, von der laut "Bild" und "Sport Bild" etwa 30 bis 40 Millionen Euro in neues Personal investiert werden dürfen.

Wie das Geld auf den Markt gebracht werden soll, steht noch in den Sternen. sport.de hat einige Szenarien beleuchtet.

Gerüchte, der BVB habe ein Auge auf Johan Bakayoko von der PSV Eindhoven geworfen, sind nicht gerade kreativ. Schon 2024 wurde der belgische Flügelstürmer hartnäckig mit einem Engagement in Dortmund in Verbindung gebracht. 

Nun berichten die "Bild" und der belgische Transfer-Insider Sacha Tavolieri, die Schwarzgelben würden die Entwicklungen um den 23-Jährigen genau im Blick behalten, sogar ein Austausch mit Vertretern des Spielers soll bereits stattgefunden haben, so Tavolieri. Konkrete Schritte hat der BVB aber wohl noch nicht unternommen.

Ein Gittens-Ersatz ist der Nationalspieler (18 Einsätze/1 Tor) nur bedingt. In seiner Karriere beackerte Bakayoko nur selten eine andere Position als den rechten Flügel, Gittens wiederum ist auf beiden offensiven Außenbahnen zu Hause und damit deutlich flexibler.

Für Bakayoko spricht seine Restvertragslaufzeit von nur noch einem Jahr, die Ablöse dürfte sich somit in Grenzen halten. Transferexperte Ekrem Konur brachte zuletzt etwa 20 Millionen Euro ins Spiel.

Bedenken dürfte es allerdings auch geben: Zwar lesen sich Bakayokos 26 Tore und 15 Vorlagen in 89 Partien der niederländischen Eredivisie sehr vielversprechend, zur Wahrheit zählt jedoch auch, dass nicht alle Gegner im Oranje-Oberhaus Top-Format haben. Zum Vergleich in 25 Partien in der Champions League oder der Qualifikation zur Königsklasse traf Bakayoko nur dreimal (2 Vorlagen).

Auch der Vertrag von James McAtee bei Manchester City läuft schon im Sommer 2026 aus, damit enden die Gemeinsamkeiten mit Bakayoko allerdings auch schon. Der 22-jährige, der die englische U21 unlängst als Kapitän zum EM-Titel führte, ist ein wahrer Allrounder. Ob hinter den Spitzen, im zentralen Mittelfeld oder auf dem rechten Flügel, McAtee tobte sich 2024/25 auf allen Positionen aus.

Für den Youngster sprechen zudem sieben Tore in 34 Partien für die Profis von Manchester City, die angesichts vieler Kurzeinsätze noch einmal aufgewertet werden.

Werte, die laut "Times" allerdings auch dazu geführt haben, dass mit Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart, RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund gleich fünf Teams aus der deutschen Fußball-Bundesliga sowie einige englische Vereine ein Auge auf den Linksfuß geworfen haben sollen.

Der große Interessentenkreis soll dazu führen, dass sich City laut "TEAMtalk" etwa 35 Millionen Euro erhoffen soll, das vermeintliche BVB-Budget wäre also auf einen Schlag aufgebraucht.

Eine erneute Rückkehr von Jadon Sancho wäre zweifelsohne die emotionale Lösung bei der Suche nach einem Gittens-Ersatz, wirklich wahrscheinlich ist Comeback, des Briten, der einst beim BVB einen raketenhaften Start in seine Profi-Karriere hinlegte und seine Laufbahn bei einer Leihrückkehr Anfang 2024 neu belebte, aber nicht.

"Ich habe allergrößten Respekt vor Jadon, was er für Borussia Dortmund geleistet hat. Dass jetzt immer wieder Fragen zu ihm kommen, kann ich verstehen", erklärte Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl unlängst in einer Medienrunde am Rande der Klub-WM. Der Kaderplaner nahm dann allerdings sogleich den Spekulationen den Wind aus den Segeln: "Wir haben im Moment andere Ideen."

Letztlich ist aber wohl nie auszuschließen, dass der Flügel-Allrounder doch noch heißes Thema wird, wenn der Preis stimmt und Sancho bereit ist, beim Gehalt deutliche Abstriche zu machen.

Insgesamt 53 Tore und 67 Vorlagen im Trikot der Borussen sind schlicht verlockend.

Schon allein aufgrund der Rahmenbedingungen dürfte Omari Hutchinson in den Planungen des BVB eher eine Außenseiterrolle einnehmen. Der offensive Mittelfeldspieler, der auch auf beiden Außenbahnen agieren kann, steht noch bis 2029 bei Ipswich Town unter Vertrag und hat sich mit einer starken Debütsaison für höhere Aufgaben empfohlen.

Allerdings zahlte Ipswich bereits rund 23,5 Millionen Euro für die Dienste des 21-Jährigen, Chelsea soll sich als abgebender Verein zudem eine Weiterverkaufsbeteiligung von 25 Prozent gesichert haben.

Die "Daily Mail", die den BVB als einen von sechs potenziellen Interessenten nennt, hängt Hutchinson ein Preisschild in Höhe von 35 Millionen Euro um. 

Eine Summe, die in Anbetracht der eher geringen Erfahrung von U21-Europameister Hutchinson, wohl eine zu große Hürde darstellen dürfte.

  • Dan Ndoye (FC Bologna, Vertrag bis 2027 plus Option für ein weiteres Jahr)

Auch der Name Dan Ndoye wurde beim BVB ins Spiel gebracht. Beim Außenbahnspieler des italienischen Erstligisten FC Bologna soll sich der Bundesligist allerdings nicht in der Pole Position befinden, das berichtet Transfer-Experte Gianluca Di Marzio. Demnach hat die SSC Neapel die besten Karten.

Mit dem Team vom Vesuv soll sich der Schweizer Nationalspieler sogar schon auf einen Wechsel geeinigt haben, als Ablöse stehen allerdings auch satte 30 Millionen Euro im Raum.

Ob einer der genannten Stars letztlich beim BVB landet, wird die Zeit zeigen. Zuerst muss jedoch der Wechsel von Gittens zum FC Chelsea endgültig in trockene Tücher gebracht werden. Alle Fragen sind derweil noch nicht ausgeräumt: "Bei Jamie gibt es nichts Neues. Es gibt weiterhin Verhandlungen", bestätigte Kehl nach dem Dortmunder 2:1-Achtelfinalsieg bei der Klub-WM gegen CF Monterrey.