Powerranking: DFB-Team bereit für den Titel?

Am 02. Juli (18 Uhr) startet die Frauenfußball-Europameisterschaft in der Schweiz, am 03. Juli greift Topfavorit Spanien ins Geschehen ein, die DFB-Auswahl will am Freitag (04. Juli) einen Topstart hinlegen.
sport.de hat einen Blick in die Glaskugel gewagt und ein Powerranking der besten zehn Teams aus dem Ärmel geschüttelt.
10. Island - Torjägerin händeringend gesucht
Die Gruppe mit Gastgeber Schweiz, Finnland und Norwegen spricht für die Isländerinnen, die von Glódís Perla Viggósdóttir vom FC Bayern als Kapitänin aufs Feld geführt werden. Wirklich klare Pleiten hat man zudem lange nicht mehr kassiert, allerdings fehlt der Offensive eindeutig die Durchschlagskraft.
9. Dänemark - alles hängt an Harder
Das Erreichen des Viertelfinales dürfte für den EM-Finalisten von 2017 in einer Gruppe mit Deutschland und Schweden schwierig werden, ausgeschlossen ist eine Überraschung aber nicht. Voraussetzung dürfte allerdings sein, dass sich Bayern-Stürmerin Pernille Harder in Topform präsentiert.
Um wirklich Eindruck zu hinterlassen, muss man aber endlich auch mal wieder einen großen Gegner schlagen.
8. Norwegen - Superstars ja, aber mehr?
2017 und 2022 schieden die Weltmeisterinnen von 1995 in der Vorrunde aus, 2025 soll es wieder in die K.o.-Runde gehen. Die Vorzeichen könnten zumindest schlechter sein. Die Gruppe mit Finnland, Island und der Schweiz ist machbar, zumal man mit Caroline Hansen vom FC Barcelona oder Ada Hegerberg von Olympique Lyon zwei absolute Superstars in den eigenen Reihen hat. Für den ganz großen Coup wird es allerdings nicht reichen, der letzte Sieg gegen eine der absoluten Top-Nationen liegt schon weit zurück.
7. Italien - Überraschungspotenzial ist vorhanden
Die Vize-Europameisterinnen von 1993 und 1997 zählen sicher nicht zu den absoluten Topfavoritinnen, haben aber eine Fähigkeit, die der Konkurrenz nicht selten den Spaß am Spiel und die Nerven raubt: eine starke Defensive.
Dank dieser sicherte man sich durchaus überraschend auch in der Qualifikation zur EM Platz eins und hängte dabei die Niederlande und die Norwegerinnen ab. Offensiv fehlt allerdings nicht selten die Durchschlagskraft.
6. Niederlande - der Trend ist das Problem
Auch die Niederländerinnen jagen die EM-Krone mit einem extrem erfahrenen Team um die 244-malige Auswahlspielerin Sherida Spitse, offensiv muss sich Vivianne Miedema von Manchester City vor keiner Vertreterin ihres Faches verstecken. Die ehemalige Bayern-Stürmerin strebt bei der Endrunde ihr 100. Tor im Oranje-Dress an.
Apropos Bayern: Mit Andries Jonker steht ein Coach an der Seitenlinie, der auch schon die Profis des deutschen Rekordmeisters interimsmäßig betreute. Selbiger musste jüngst allerdings gleich drei weniger überzeugende Partien verantworten: In Deutschland ging man 0:4 baden, gegen Schottland reichte es nur zu einem 1:1 und auch das letzte 2:1 gegen Finnland war nicht gerade extrem beeindruckend.
5. Schweden - Erfahrung ist alles
2022 erreichte man in England das Halbfinale und erwies sich damit einmal mehr als echte Turniermannschaft. Für die Schwedinnen spricht zudem eine enorme Erfahrung, allein sechs Spielerinnen haben deutlich mehr als 100 Länderspiele auf dem Buckel, darunter das Bayern-Duo Linda Sembrant und Magdalena Eriksson. Mit Stina Blacksteinius, Amanda Ilestedt und Lina Hurtig verdienen zudem drei Stars des deutschen Gruppengegners ihr Geld beim amtierenden Champions-League-Sieger FC Arsenal.
4. England - Löwinnen mit Biss
Die Titelverteidigerinnen müssen sich beim erneuten Angriff auf den Titel in der Todesgruppe D Wales, Frankreich und den Niederlanden stellen. Mit Startrainerin Sarina Wiegman weiß man allerdings einen enormen Trumpf in den eigenen Reihen. Dass man im Ranking hinter den Deutschen und Französinnen landet, ist den Ausfällen der zweimaligen Welttorhüterin Mary Earps und von Fran Kirby sowie wechselhaften Ergebnissen 2025 zu verdanken. Zwar schlug man als letztes Team die Spanierinnen, kassierte aber ein überraschendes Remis in Portugal und eine Pleite gegen Belgien.
3. Frankreich - Selbstvertrauen dank guter Ergebnisse
In der Qualifikation traf Frankreich bereits auf England - und sicherte sich knapp Platz eins in der Gruppe. Vor allem in der Defensive musste der Halbfinalist von 2022 zwar einen großen Umbruch verkraften, in der Vorbereitung fegte man allerdings Belgien mit 5:0 vom Platz und rang die starken Brasilianerinnen mit 3:2 nieder. Macht insgesamt acht Siege in Serie, Selbstvertrauen ist also vorhanden.
2. Deutschland - der ehemalige Seriensieger
Die acht EM-Titel der DFB-Auswahl sind unangefochtene Spitze, zur Wahrheit zählt jedoch auch, dass man letztmals 2013 triumphierte. Mit Platz zwei bei der EM 2022 bewies Deutschland allerdings, dass man weiterhin im Konzert der ganz großen mitspielen kann. Daran hat auch der Umbruch unter Coach Christian Wück nichts geändert - das haben zuletzt starke Ergebnisse untermauert. Dass Lena Oberdorf ausfällt, dämpft die Hoffnungen allerdings etwas.
1. Spanien - die übermächtigen Weltmeisterinnen
Die amtierenden Weltmeisterinnen haben sich in den vergangenen zehn Jahren vom Außenseiter mit großem Namen zum absoluten Maß der Dinge im europäischen Frauen-Fußball gemausert. Der FC Barcelona gewann drei der letzten fünf Ausgaben der UEFA Women's Champions League, seit 2021 teilten sich Alexia Putellas und Aitana Bonmatí den Titel FIFA-Weltfußballerin des Jahres untereinander auf - beide stehen auch im EM-Kader. 2025 gewann man sechs von sieben Spielen gegen meist hochkarätige Gegner. Kurz: der Weg zur EM-Krone führt nur über die Spanierinnen.