15.12.2015 11:19 Uhr

Club will Serie gegen Berlin fortsetzen

Selbst von der Bundesliga-Überraschungsmannschaft Hertha BSC will sich der wiedererstarkte 1. FC Nürnberg auf dem Weg zu seinem ersten Pokal-Viertelfinale seit 2011 nicht aufhalten lassen.

"Jetzt wollen wir unsere Serie auch im letzten Heimspiel des Jahres gegen Hertha verteidigen", kündigte Trainer René Weiler vor dem Duell am Mittwoch an. Vier Siege in Serie in der 2. Bundesliga haben den "Club" zu einem Aufstiegsanwärter reifen lassen und mit einer Menge Selbstvertrauen ausgestattet.

"Die Mannschaft ist zur Einheit gereift", stellte Weiler einen der wichtigsten Charakterzüge seines Tabellendritten heraus. Der Glaube an das Weiterkommen des Pokalsiegers von 2007 im Achtelfinale ist da. "Am Mittwoch gibt's ein super Spiel. Solange wir 100 Prozent geben, können wir alles schaffen", bekräftigte Verteidiger Dave Bulthuis. "Es ist nicht unmöglich", sagte Torwart-Routinier Raphael Schäfer, "aber es muss optimal laufen."

Geldregen wäre wichtig

Optimal wäre für den klammen "Club" auch der Geldsegen im Falle des Coups gegen die Berliner. Aus der zentralen Rechtevermarktung würden die Nürnberger 1,041 Millionen Euro kassieren. "Wir wollen eine Runde weiterkommen", versicherte Weiler.

Auf Patrick Erras muss der Schweizer im schlimmsten Fall verzichten. Der zuletzt so beständige Mittelfeldspieler bekam am Sonntag beim 2:1 gegen Zweitliga-Spitzenreiter SC Freiburg einen Ball ins Gesicht und klagte über Schwindelgefühl. "Die Entscheidung wird relativ kurzfristig fallen", kündigte Weiler an.

Der 34 Jahre alte Routinier Jan Polak - wie Schäfer 2007 Pokalsieger mit dem "Club" - wäre eine Alternative für den erst 20-jährigen Erras. "Er ist ein Kandidat, es gibt aber auch noch andere", sagte Weiler, der nach kräftezehrenden Spielen die "eine oder andere Änderung in der Startelf" nicht ausschloss.

Club fühlt sich als Underdog wohl

Der FCN dürfte sich in seiner Rolle als "Underdog" wohlfühlen. "Wir sind da krasser Außenseiter. Hertha ist unter Druck, wir nicht", stellte Offensivspieler Guido Burgstaller klar, der in dieser Saison in der Liga schon achtmal für die Nürnberger traf.

Der Respekt vor der Hertha ist aber natürlich groß. "Sie sind gierig, erfolgreich zu spielen", warnte Weiler. "Sie sind unglaublich effizient." Die Harmonie in der Offensivabteilung sei beachtlich.

Die Hertha ihrerseits will erstmals seit der Saison 2011/12 zumindest wieder ins Viertelfinale einziehen. Im Grunde träumt der Hauptstadtverein aber vom Pokal-Finale im Wohnzimmer Olympiastadion, wo 1993 die eigenen Amateure - unter anderem nach einem Viertelfinal-Sieg über den 1. FC Nürnberg - im Endspiel standen. "Unser Jahr ist noch nicht beendet", betonte Trainer Pal Dardai.

Ein Wiedersehen der Nürnberger mit dem früheren "Club"-Verteidiger Marvin Plattenhardt wird es indes nicht geben. Der Abwehrspieler fehlt nach einer Gelb-Roten Karte in der vorherigen Runde beim FSV Frankfurt (2:1 n.V.).

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dpa