25.01.2018 09:10 Uhr

Vereinsikone Barbarez spricht HSV Qualität ab

Sergej Barbarez spielte vier Jahre lang mit Bernd Hollerbach zusammen
Sergej Barbarez spielte vier Jahre lang mit Bernd Hollerbach zusammen

Klubikone Sergej Barbarez hat große Zweifel daran angemeldet, dass der kriselnde Fußball-Bundesligist Hamburger SV in dieser Saison noch den Klassenerhalt erreichen kann.

Der einstige Stürmer des Tabellenvorletzten begründete das in erster Linie mit den fehlenden Offensivqualitäten der Mannschaft: "Der Kader ist ausgedünnt durch viele Management-Fehler, er ist für meine Begriffe jedes Jahr ein bisschen schlechter geworden", meinte der 46-Jährige im "kicker".

Die Qualitätsfrage werde laut Barbarez am Ende darüber entscheiden, ob die Rothosen noch aus eigener Kraft den 15. Tabellenplatz und damit das rettende Ufer im deutschen Oberhaus erreichen können. Aktuell liegen die Hamburger nach 19 Spieltagen fünf Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, auf dem momentan der 1. FSV Mainz 05 rangiert.

Auch während seiner Hamburger Jahre zwischen 2000 und 2006 habe es mehrere sportliche Durststrecken und Talfahrten gegeben, erinnerte Barbarez. "Auch zu unserer Zeit gab es Trainerwechsel. Damals hat dieser Impuls in den meisten Fällen zunächst eine Wende bewirkt - weil wir relativ viel Qualität im Kader hatten, die nur wieder freigelegt werden musste. Diese sehe ich in der aktuellen Mannschaft nicht", erklärte der Bosnier den großen Unterschied zwischen den 2000er-Jahren und heute. 

Barbarez: "Bernd muss den Glauben im Umfeld stärken"

Dennoch erhoffe er sich vom neuen Cheftrainer und seinem einstigen Mitspieler Bernd Hollerbach zumindest hinsichtlich der Mentalität und des Kampfgeists positive Veränderungen, betonte Barbarez: "Bernd Hollerbach war als Spieler bei den Gegnern gefürchtet - aber als Mitspieler hattest du einen wie ihn gern in deiner Mannschaft. Er war ein Typ Profi, den ich beim HSV heute vermisse." 

Barbarez, der beim Hamburger SV in 174 Bundesligaspielen 65 Tore erzielte, traue Hollerbach mit seinen Qualitäten als "harter Arbeiter" durchaus noch den Ligaverbleib zu. Voraussetzung dafür sei allerdings ein Stimmungsumschwung im und um den Klub: "Um eine Chance zu haben, muss Bernd nicht nur die Mannschaft stark machen, sondern auch den Glauben im Umfeld stärken."