06.08.2018 10:59 Uhr

Hoeneß: FC Bayern unter Ancelotti "katastrophal"

Uli Hoeneß adelt Jupp Heynckes - und kritisiert Carlo Ancelotti
Uli Hoeneß adelt Jupp Heynckes - und kritisiert Carlo Ancelotti

Eigentlich hätte Carlo Ancelotti den FC Bayern aktuell auf die Hinrunde der Fußball-Bundesligasaison 2018/19 vorbereiten sollen. Der Italiener unterschrieb im Sommer 2016 einen Dreijahresvertrag in München, musste seine Koffer jedoch vorzeitig packen. Klub-Präsident Uli Hoeneß hat nun noch einmal erklärt, wie es zu der vorzeitigen Trennung kam.

In einer Laudatio, die Hoeneß im "kicker" auf den neuen Trainer des Jahres, Jupp Heynckes, hielt, begründete Hoeneß die Trennung von Carlo Ancelotti Ende September 2017. "Wir befanden uns in einer Notsituation, weil wir natürlich nicht darauf vorbereitet waren, dass wir in der Champions League bei Paris St. Germain so chancenlos mit 0:3 untergehen würden", schrieb Hoeneß.

"In der Nacht danach saßen wir bis halb vier Uhr morgens zusammen", verriet der Klub-Präsident, der laut eigener Aussage schon zu diesem Zeitpunkt an Jupp Heynckes als Notlösung dachte: "Weil er uns schon einmal in einer ähnlichen Situation nach dem Klinsmann-Debakel im April 2009 geholfen hatte."

Die Performance der Mannschaft an jenem verhängnisvollen Abend in Paris "war katastrophal und überhaupt nicht unseren Ansprüchen angemessen, also war es dringend notwendig, einen Trainer zu finden, der die Sache stabilisieren und zu einem guten Ende bringen würde", erklärte Hoeneß.

"Damals konnte niemand ahnen, dass wir Meister werden würden"

Rückblickend zeigte sich der Präsident den FC Bayern nicht nur mit der Entscheidung, sondern auch mit dem Resultat äußerst zufrieden: "Damals im Herbst 2017 konnte niemand ahnen, dass wir so deutlich Deutscher Meister werden würden. Jupp hat seinen Auftrag bei uns zu 100 Prozent erfüllt und eine fantastische Arbeit geleistet. [...] Wir waren im Halbfinale der Champions League, wir waren im Finale des DFB-Pokals und wir haben die Meisterschaft ganz klar geholt. Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich es immer gerne angenommen."

Alles in allem sei die Auszeichnung zum "Trainer des Jahres" für Heynckes "voll und ganz verdient, weil es ungewöhnlich ist, dass ein Mann kommt, der eine ziemlich verfahrene Situation vorfindet, sie vom ersten Tag an fundamental dreht und es bis zum Schluss durchzieht".