15.02.2019 20:26 Uhr

Erst weint Modeste, dann ganz Köln: SCP crasht Effzeh-Party

Große Emotionen in Paderborn
Große Emotionen in Paderborn

Der 1. FC Köln hat trotz des emotionalen Tor-Comebacks von Anthony Modeste wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga verschenkt.

Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang unterlag im Duell der besten Offensivreihen beim SC Paderborn trotz einer Zwei-Tore-Führung mit 2:3 (1:0).

Modeste (73.) traf nur vier Minuten nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 2:0, 90 Tage nach Bekanntgabe des Wechsels flossen beim Franzosen gleich nach dem Treffer die Tränen. Zuvor hatte bereits Sturmkollege Jhon Córdoba (38.) getroffen.

Bernard Tekpetey (80.), Kai Pröger (86.) und Marlon Ritter (90.+2) drehten in einer denkwürdigen Endphase die Begegnung. Kölns Winterneuzugang Florian Kainz (88.) sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

Anthony Modeste kann sich über Comeback-Tor nicht freuen

"Wenn wir verlieren, kann ich nichts Positives mitnehmen", sagte Modeste bei "Sky": "Wir sind eine Mannschaft, und um die geht es. Wenn man aufsteigen will, dann sollte man hier nicht verlieren."

Er habe zuletzt "eine schwere Zeit" durchlebt, sagte Modeste zudem mit Blick auf das lange Warten auf seine Spielgenehmigung seit der Rückkehr aus China nach Köln: "Ich habe in dieser Zeit auch meinen Vater verloren. Jetzt will ich mich einfach wieder auf Fußball konzentrieren und nach vorne schauen."

Mit nun 39 Punkten liegt Köln als Tabellenzweiter weiter vier Zähler hinter Spitzenreiter Hamburger SV. Paderborn (37) bleibt zu Hause weiter ungeschlagen und verbesserte sich zunächst auf Relegationsplatz drei.

In der Schlussphase brechen alle Dämme

Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion wurde das Spiel in Sachen Intensität zunächst den hohen Erwartungen gerecht. Beide Teams setzten den Gegner schon an dessen Strafraum unter Druck und schalteten nach Ballgewinn schnell um, Córdoba (6.) aufseiten der Kölner und Tekpetey (12.) für Paderborn kamen schnell zu guten Chancen.

Die Kölner wirkten durch die spektakuläre 3:5-Niederlage aus dem Hinspiel gewarnt und erarbeiteten sich im Laufe der ersten Hälfte ein Übergewicht. Eine der wenigen guten Chancen nutzte Córdoba per Direktabnahme aus kurzer Distanz. Auch Paderborn wirkte im Umschaltspiel zwar gefährlich, kam aber im Spielverlauf zunächst immer seltener durch. Das änderte sich aber in den letzten Minuten.