23.02.2019 10:44 Uhr

Weinzierl glaubt an Aufschwung: "Tendenz geht nach oben"

Aufbruchstimmung beim VfB Stuttgart
Aufbruchstimmung beim VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart hat einen ersten kleinen Schritt aus der Krise gemacht. Der Punktgewinn bei Werder Bremen gibt Auftrieb vor dem Kellerduell gegen Hannover 96 am kommenden Wochenende.

Kampfgeist, Leidenschaft und eine starke Moral - Markus Weinzierl hatte wochenlang auf dieses Zeichen seiner Mannschaft gewartet. "Es ist definitiv der Fall, dass wir die Situation jetzt angenommen haben", sagte der Trainer des VfB Stuttgart nach dem achtbaren 1:1 (1:1) in Bremen sichtlich zufrieden. Weinzierl glaubt an eine Trendwende im Abstiegskampf: "Die klare Tendenz geht für mich nach oben."

Der 44-Jährige erhält nach wochenlangen Diskussionen um seine Person eine Atempause und kann sein Team konzentriert auf das so bedeutsame Kellerduell gegen Hannover 96 am kommenden Sonntag einstellen. "Das gilt für beide Seiten: Wer in der Liga bleiben will, der will das Spiel gewinnen", sagte Weinzierl bei "Eurosport".

Zuvor hatte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger seinem Coach den Rücken gestärkt, Diskussionen über Weinzierl wiegelte er ab. "Wir haben doch alle gesehen, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagte der 36-Jährige: "Ich werte die Partie positiv, die Spieler haben sich gequält."

Weinzierl war wegen seiner enorm durchwachsenen Bilanz als VfB-Trainer zuletzt stark in die Kritik geraten. In 16 Spielen hat er nun elf Punkte geholt. Das leidenschaftlich erkämpfte Unentschieden in der Hansestadt bestätigte Weinzierl aber in der Einschätzung, dass sein Team zarte Anzeichen für eine Entwicklung zeigt.

VfB Stuttgart entdeckt das Kämpfen für sich

In Bremen war der VfB durch ein frühes Tor von Steven Zuber (2.) in Führung gegangen und besaß durch Mario Gomez die Chance zum 2:0. Doch der Ex-Nationalspieler traf nicht und Werder kam durch Davy Klaassen zum Ausgleich (45.). "Es ist natürlich gut, dass wir ein kleines Erfolgserlebnis haben", sagte Gomez: "Ich für mich bin aber nicht zufrieden, wir hätten auch gewinnen können."

Der VfB der vergangenen Monate hätte das Duell auch leicht verlieren können. Viel zu selten konnte das hochveranlagte Team seine Qualitäten im Saisonverlauf abgerufen. Auch in Bremen hatten die Gäste in der zweiten Hälfte offensiv nicht mehr allzu viel zu bieten. Aber sie kämpften. Gemeinsam. Aber auch mit starken individuellen Leistungen beispielsweise von Weltmeister Benjamin Pavard und Ozan Kabak in der Innenverteidigung.

Stuttgart entnervte damit die Bremer, die eigentlich einen deutlichen Sprung Richtung Europapokalplätze machen wollten. "Wir wollten den ersten Schritt gehen, um Druck aufzubauen", sagte Kapitän Max Kruse. Gegen den VfL Wolfsburg stehe nun am kommenden Sonntag "in gewisser Weise ein Endspiel um die internationalen Plätze" an.