Watzke sorgt sich um Entwicklung auf Schalke

Borussia Dortmund will auch in der kommenden Saison mit dem FC Bayern um den Titel spielen, bekräftigte einmal mehr Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Entwicklungen beim Reviernachbarn FC Schalke 04 und den Traditionsklubs VfB Stuttgart und HSV sieht der BVB-Boss indes mit Sorge.
Watzke erinnert sich im "Sport1"-Sonderheft zur neuen Bundesliga-Saison an eine Prognose, die er vor Jahren aufgestellt habe: Werksklubs oder Vereine wie RB Leipzig und TSG Hoffenheim werden Traditionsvereinen langfristig den Rang ablaufen.
"Vor zehn Jahren hätte mir aber noch die Phantasie gefehlt vorauszusehen, dass Schalke gegen den Abstieg spielt und Hamburg und Stuttgart Zweitligisten sind", so der 60-Jährige. Zur Erinnerung: Die Saison 2008/2009 schloss der VfB auf Rang drei, der HSV auf fünf und der FC Schalke 04 auf acht ab. Man müsse aufpassen, so Watzke weiter, dass weiteren langjährigen Bundesliga-Vereinen ein ähnliches Schicksal erspart bleibt.
"Man muss schon aufpassen", sagte Watzke angesichts der guten sportlichen Entwicklung bei RB Leipzig: "Geld ist auch da." Bei den Sachsen seien "erstklassige Leute am Werk, Ralf Rangnick hat hervorragende Arbeit geleistet".
Dennoch habe der BVB noch immer eine größere Strahlkraft als der vergleichsweise junge Klub. "Man muss doch nur mal schauen, was beim DFB-Pokalfinale in Berlin los war. Da war die Stadt halb so voll wie bei einer Teilnahme von Borussia Dortmund."
Watzke erklärt Transfer-Strategie des BVB
Eben jene Strahlkraft hat es dem Vizemeister letztlich ermöglicht, früh einige namhafte Transfers unter Dach und Fach zu bringen. Mit Mats Hummels (FC Bayern), Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Thorgan Hazard (Gladbach) und Nico Schulz (TSG Hoffenheim) bediente sich der BVB vor allem bei der direkten Konkurrenz.
"Wir wollten Spieler aus der Bundesliga holen, die wissen, was es bedeutet, wenn wir sagen, dass wir gegen die Bayern um den Titel mitspielen wollen. Darauf musst du deine Transfers ausrichten, dafür kannst du keine drei 19-Jährigen holen", erklärte Watzke die Transferstrategie des Klubs.
Dass die Schwarz-Gelben trotz des zwischenzeitlichen Neun-Punkte-Vorsprungs auf den FC Bayern in der vergangenen Saison doch noch den Kürzeren gezogen haben, lag dem Geschäftsführer zufolge vor allem an der fehlenden "Titelreife".
Man sei im Verein aber überzeugt, nun erneut "um die Meisterschaft spielen zu können". Davon wolle er "alle im Verein überzeugen. Es wird schwierig, aber wir möchten es zumindest versuchen".