20.08.2019 10:43 Uhr

Vogts über neues FCB-Duo: "Zweifel sind angebracht"

Berti Vogts zweifelt an Coutinho und Cuisance
Berti Vogts zweifelt an Coutinho und Cuisance

Nach den jüngsten Entwicklungen auf dem Transfermarkt ist der Blutdruck bei den Verantwortlichen des FC Bayern wieder auf Normalmaß gesunken. Mit Ivan Perisic, Philippe Coutinho und Mickael Cuisance haben drei "Last-Minute-Transfers" für die dringend benötige Verstärkung des Kaders gesorgt. Ex-Bundestrainer Berti Vogts ist von den Qualitäten der Neuen allerdings nicht sonderlich überzeugt.

Die Leihe von Coutinho sei auf den ersten Blick zwar ein "tolles Zeichen", schrieb Vogts in seiner "t-online"-Kolumne, "aber ich möchte die Frage stellen: Warum verlässt ein 27-Jähriger einen Weltklub wie den FC Barcelona?" Die Antwort auf seine Frage liefert Vogts gleich mit: "Weil er die Hoffnung aufgegeben hat, sich dort durchzusetzen."

Mit Coutinho komme "vielleicht gar kein Weltstar" nach München, "sondern ein - wahrscheinlich in der neuen Saison - Ersatzspieler des FC Barcelona. Genauso war es bei James, als dieser vor zwei Jahren von Real Madrid nach München kam", erklärte der ehemalige Bundestrainer. Der FC Bayern könne nur hoffen, "dass Coutinho konstante Top-Leistungen bringt und auch bereit ist, sich einzuordnen".

Cuisance lässt Vogts "ratlos" zurück

Noch kritischer bewertet Vogts den Transfer von Mickael Cuisance. Dieser habe zwar großes Talent, "ratlos lässt mich hingegen sein Verhalten abseits des Platzes zurück", kritisierte Vogts den jungen Franzosen. Zuerst fordere dieser einen Stammplatz, "und dann wechselt er zu Bayern München, wo seine Einsatzchancen zunächst noch geringer sein dürften".

Er könne sich nicht vorstellen, dass Cuisance selbst diese Entscheidung getroffen habe, schrieb Vogts. "Vermutlich war Cuisance in den vergangenen Wochen nicht gut beraten worden. Auf seine Entwicklung bin ich sehr gespannt."

Grundsätzlich seien bei den Münchner Neuzugängen "Zweifel angebracht", urteilte Vogts: "Aber die auch vorher schon vorhandene Qualität macht sie trotzdem zum Titelfavoriten." Die Leistung beim 2:2 gegen Hertha BSC sei so schlecht nicht gewesen, entgegnete Ex-Bundestrainer den Kritikern. Die Qualität der Startelf suche ligaweit immer noch ihresgleichen.