10.01.2020 11:05 Uhr

3 Varianten: So könnte der BVB mit Haaland auflaufen

Mit Erling Haaland (M.) bekommt der BVB mehr Optionen in der Offensive
Mit Erling Haaland (M.) bekommt der BVB mehr Optionen in der Offensive

Mit Erling Haaland vergrößert Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund seine Optionen für die Offensive. BVB-Trainer Lucien Favre wird in den nächsten Wochen allerdings genau abwägen, wie er den neuen Stürmer einsetzt.

sport.de gibt einen Überblick über mögliche Aufstellungen - stets vorausgesetzt, dass Favre schon zum Rückrundenauftakt gegen den FC Augsburg am 18. Januar (15:30 Uhr) auf den jungen Norweger setzt. Drei Varianten sind denkbar.

  • BVB-Variante 1: Das neue Offensiv-Trio

Haaland als neuer Zielspieler
Haaland als neuer Zielspieler

Dank seiner 1,94 Meter Körpergröße hat der Revierklub endlich wieder einen Zielspieler, der auch hohe Bälle verwerten kann. Bleibt der BVB wie in den letzten Wochen der Hinrunde bei der Dreierkette, müsste Favre nur leicht umstellen.

In einem 3-4-2-1 hätte Haaland als Mittelstürmer die Aufgabe, im Zentrum für Gefahr zu sorgen. Marco Reus und Jadon Sancho würden, anders als im 3-4-3, vom Flügel etwas weiter in die Mitte rücken und den Youngster unterstützen. Raphael Guerreiro (links) und Achraf Hakimi (rechts) wären dafür zuständig, den Neuzugang mit Flanken zu versorgen - und bei gegnerischem Ballbesitz der Defensive zu helfen.

Aber: Als Kopfball-Ungeheuer ist Erling Haaland bislang nicht wirklich in Erscheinung getreten. Von seinen wettbewerbsübergreifenden 28 Toren in der Saison 2019/20 machte er nur zwei mit dem Kopf. Zumindest wird die Dortmunder Offensive von seinen Qualitäten jedoch in der Ballannahme und -Weitergabe profitieren.

Für Thorgan Hazard, in der Bundesliga-Hinserie mit vier Toren und sieben Vorlagen immerhin drittbester Scorer der Borussia, wäre vorerst kein Platz mehr. Auch Mario Götze und Paco Alcácer müssten auf der Bank Platz nehmen. 

  • BVB-Variante 2: Die Doppelspitze

Haaland bekommt Unterstützung
Haaland bekommt Unterstützung

Bei Red Bull Salzburg war Erling Haaland stets Teil einer Doppelspitze. Das Zusammenspiel mit Patson Daka (26 Spiele, 17 Tore) bzw. mit dem ehemaligen HSV-Profi Hee-chan Hwang (22/9) funktionierte nahezu perfekt. Denn: So kamen auch Haalands Qualitäten als Vorlagengeber (7 Assists) zum Tragen.

Für Borussia Dortmund war die Doppelspitze unter Favre nie wirklich erste Wahl. Der Schweizer setzte in dieser Saison nur dann auf zwei Stürmer, wenn personell ein Engpass bestand. Im Bundesliga-Spiel gegen Gladbach (1:0) etwa brachte der Schweizer Reus und Brandt als "falsche Neuner" aufs Feld, die sich oft fallen lassen mussten. Dahinter agierten zwei Viererketten.

Ähnlich interpretierten Hazard und Sancho ihre Rollen beim 1:2 gegen Hoffenheim am 17. Spieltag, Götze wirbelte als klassischer Zehner im 3-5-2 dahinter. Das Offensiv-Trio rotierte dabei nach Belieben - ein Vorteil, der gerade beim Führungstreffer durch Götze zum Vorschein kam.

Mit Haaland im Team wäre eine Position im Angriff indes fest vergeben, was das Spiel etwas statischer und ausrechenbarer machen würde. Ob der Norweger letztlich aber neben Sancho, Reus, Hazard, Götze oder Alcácer aufläuft, wäre nahezu egal. Gut möglich, dass gar der zuletzt aufs Abstellgleis gerückte Alcácer von diesem System profitiert.

  • BVB-Variante 3: Rückkehr zum alten System

Defensiver BVB mit Viererkette
Defensiver BVB mit Viererkette

Bis zum 13. Spieltag (2:1 bei Hertha BSC) setzte Favre nahezu konsequent auf das in der Vorsaison bewährte 4-2-3-1. Ohne den verletzten Alcácer, der zwischen September und Dezember verletzungsbedingt sieben Spiele verpasste, musste der BVB allerdings stets improvisieren.

Mal versuchte sich Kapitän Reus an vorderster Front, mal durfte Reservist Götze ran und mal musste Mittelfeldspieler Brandt einspringen. Durchschlagskraft zeigte keiner der BVB-Stars. Die Umstellung zum 3-4-3 war letztlich aufgrund des Spielermaterials die logische Folge.

Mit Erling Haaland als Mittelstürmer könnte die Borussia jedoch durchaus wieder zurück zum alten System wechseln. Im Vergleich zur Variante eins würde Favre das Spiel über die Flügel deutlich verstärken.

Die beiden Außenverteidiger Schulz (oder Guerreiro) und Hakimi (oder Piszczek) könnten die Angreifer je nach Situation unterstützen, gleichzeitig aber für mehr defensive Stabilität sorgen. Die Verantwortung, für die Tore zu sorgen, läge vordergründig beim 19 Jahre alten Haaland.

Gerrit Kleiböhmer