"Vielleicht ein Muss": FCB-Arzt plädiert für Geisterspiele

Gesundheitsminister Jens Spahn will angesichts der Ausbreitung des Coronavirus Großveranstaltungen mit über 1000 Zuschauern aussetzen. Der Fußball-Bundesliga drohen deswegen "Geisterspiele" ohne Fans. Prof. Dr. Roland Schmidt, Internist im Ärzte-Team des FC Bayern München, unterstützt den Vorstoß des CDU-Politikers.
"Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das eine sehr sinnvolle Maßnahme sein kann – und vielleicht ist sie ein Muss. Es kann sein, dass das kommt, dass es kommen wird, dass es kommen muss – so wie Herr Spahn das sagt", sagte Schmidt gegenüber "Bild".
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Sonntag angekündigt, die Empfehlungen von Spahn zu befolgen. Dies würde unter anderem das Nachholspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch (18:30 Uhr) und das Revierderby zwischen dem BVB und Schalke 04 am Samstag (15:30 Uhr) betreffen. Beide Partien könnten ohne Zuschauer stattfinden.
Unklar ist, ob der FC Bayern selbst womöglich auch von den Entwicklungen betroffen ist. Die Münchner gastieren am Samstag in der Bundesliga bei Union Berlin. Nächsten Mittwoch (18. März) steht das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea auf dem Programm.
Es geht beim FC Bayern "nicht nur um Corona"
Schmidt, der unter anderem bei den Medizinchecks der Bayern-Neuzugänge mitwirkt und die Leistungsdiagnostik des Rekordmeisters betreibt, fungiert aktuell auch als "Corona-Experte" des Klubs.
"Wir haben verschiedene Maßnahmen eingeleitet. Einmal sind die Spieler instruiert worden, was Hygienemaßnahmen und Verhaltensweisen angeht. Dazu sind die Mitarbeiter des Klubs geschult und informiert worden. Das sind Informationen, die dazu beitragen sollen, dass sich keiner der Mitarbeiter und damit auch keiner der Spieler ansteckt", erklärte der Mediziner.
Die Folge: Selfies mit Fans und das Erfüllen von Autogrammwünschen ist den Stars des FC Bayern seit Mitte Februar untersagt. Zudem gab es zuletzt keine öffentlichen Trainingseinheiten mehr bei den Münchnern.
Schmidt ergänzte: "Es geht bei uns ja gar nicht nur um Corona, sondern auch um Influenza und andere Tröpfcheninfektionen. Das wird bei uns immer relativ groß geschrieben. Wir haben im Profitrakt mehrere Desinfektionsspender – aber wir haben nun darauf hingewiesen, dass diese jetzt zwingend mehr zu nutzen sind."