28.05.2020 22:18 Uhr

Hütter überrascht von Frankfurts Talfahrt

Steckt mit Eintracht Frankfurt im Abstiegskampf: Adi Hütter
Steckt mit Eintracht Frankfurt im Abstiegskampf: Adi Hütter

In seinem zweiten Jahr als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt findet sich Adi Hütter im Abstiegskampf wieder. Lediglich zwei Punkte trennen die Hessen von Relegationsplatz 16 - für den Österreicher eine überraschende Talfahrt.

"Ich hätte im Sommer nicht damit gerechnet, dass wir nach 26 Spielen in einem so unangenehmen Tabellenbereich sind. Nach unserem guten Saisonstart schon gar nicht", sagte Hütter im "Bild"-Interview.

Für ihn persönlich sei die Situation "sehr ungewohnt", gab der 50-Jährige zu. "Alle Trainer haben mal unangenehme Phasen durchlebt. Mein Ziel ist, so schnell wie möglich da raus zu kommen."

Zweifel an sich oder seiner Taktik hegt Hütter jedoch nicht. "Die Fakten beschäftigen mich. Wenn ich an mir zweifeln würde, wäre ich nicht der richtige Mann. Man denkt nach, versucht Dinge so anzupacken, dass es wieder in die richtige Richtung geht. Aber man gewinnt nicht immer. Ich ärgere mich, dass wir in dieser Situation sind – trotz unserer Qualität. Aber deshalb bin ich auch überzeugt, dass wir diese unangenehme Phase oder auch leichte Krise bewältigen."

Es sei nun wichtig, "dass wir überzeugt sind es zu schaffen und keine Angst zu bekommen", so Hütter.

Kritik der Fans von Eintracht Frankfurt? Adi Hütter: "Job manchmal nicht dankbar"

Angesprochen auf kritische Stimmen aus den Reihen der Eintracht-Fans sagte der Fußballlehrer: "Der Job ist manchmal nicht dankbar. Ich bin auch kein Trainer, der im Erfolg himmelhochjauchzend durch die Gegend läuft und zu Tode betrübt ist, wenn es mal nicht so läuft. Im Sport weiß man, dass man nicht nur Höhen durchlebt, sondern auch Phasen, die unangenehmer sind."

Der Frankfurter Coach verwies auf die schnelllebige Meinungsbildung im Fußball. "Ich erinnere mich aber an mein zweites Jahr in Bern – als wir im Pokal-Viertelfinale gegen den Letzten der 2. Liga nach 2:0-Führung noch ausgeschieden sind. Da schrieb der eine oder andere schon, ich sei nicht mehr der Richtige. Dieselben haben nach der Meisterschaft im dritten Jahr vom Messias geschrieben."

Eine mögliche Vertragsverlängerung bei der Eintracht über 2021 hinaus ist für Hütter aktuell kein Thema. "Das Allerwichtigste für mich ist, die Situation zu bewältigen. Das habe ich im Kopf. Über etwas anderes möchte ich zurzeit nicht nachdenken."