20.10.2020 11:16 Uhr

Effenberg rät Hummels und Co. von DFB-Comeback ab

BVB und FC Bayern statt DFB-Team: Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller (v.l.n.r.)
BVB und FC Bayern statt DFB-Team: Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller (v.l.n.r.)

Stefan Effenberg rät BVB-Abwehrchef Mats Hummels sowie Thomas Müller und Jérôme Boateng vom FC Bayern München von einem Comeback in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

"Wir sollten bei der Diskussion bedenken: Müller und Hummels sind mittlerweile 31 Jahre alt, Boateng ist bereits 32. Wenn sie noch zwei, drei Jahre auf dem allerhöchsten Level spielen wollen, ist es sogar sinnvoll, nicht wieder für Deutschland zu spielen", schrieb Effenberg in seiner "t-online"-Kolumne. "Sollte Löw über seinen Schatten springen, sollten Müller, Hummels und Boateng ernsthaft darüber nachdenken, eine Nominierung abzulehnen und von sich aus zurücktreten."

Um seine Empfehlung zu untermauern, blickte Effenberg zurück in seine eigene Vita: "Unter Bundestrainer Berti Vogts bin ich 1998 nach vier Jahren Pause in die Nationalmannschaft zurückgekehrt für zwei Spiele. Anschließend bin ich gleich wieder zurückgetreten. Ich habe erkannt, dass das nicht der richtige Schritt ist und mich entschieden, mich in einem Alter über 30 auf die Ziele mit dem FC Bayern zu konzentrieren."

Löw-Nachfolger? Effenberg bringt Flick und Klopp ins Gespräch

Er habe in den folgenden Jahren den Voigts-Nachfolgern Erich Ribbeck und auch Rudi Völler abgesagt, schilderte der Vize-Europameister von 1992. "Bei mir ist der Plan komplett aufgegangen. Ich habe 2001 als Kapitän mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen – und mein großes Ziel erreicht."

In der Debatte um eine mögliche Ablösung von Bundestrainer Joachim Löw sieht Effenberg nur zwei mögliche Nachfolge-Kandidaten: Jürgen Klopp und Hansi Flick.

Der Bayern-Erfolgscoach passe "einfach hervorragend" und "sogar besser" als Klopp, er kenne Strukturen und Abläufe beim DFB.

"Leipzigs Julian Nagelsmann braucht noch zehn Jahre auf Top-Niveau und auch Thomas Tuchel ist für mich noch kein Kandidat", so Effenberg, der die aktuelle Kritik an Löw allerdings als "übertrieben" brandmarkte.

Was reißen FC Bayern, BVB, RB Leipzig und Gladbach in der Champions League?

Effenberg äußerte sich auch zur Chancen der deutschen Teams in der Champions League.

Bayern und dem BVB traut der 52-Jährige einen "souveränen" Einzug in die K.o.-Phase zu, auch RB Leipzig werde den Sprung ins Achtelfinale schaffen. Sein Ex-Klub Borussia Mönchengladbach hingegen könne "froh sein, wenn er sich gegen Schachtjor Donezk durchsetzt und sich als Dritter für die Europa League qualifiziert."

Als Favoriten in der Königsklasse sieht Effenberg neben dem FC Bayern auch Paris Saint-Germain, Manchester City, Juventus Turin und den FC Liverpool. Der FC Barcelona sei nach dem Ärger um den Wechselwunsch von Lionel Messi "eine Wundertüte", Real Madrid stehe auf einer Stufe mit Dortmund und Leipzig, "eine Kategorie unter den Topfavoriten".