29.11.2020 11:44 Uhr

"Kein Meistertrainer": Höwedes zählt Favre an

Lucien Favre musste mit dem BVB einen Rückschlag verkraften
Lucien Favre musste mit dem BVB einen Rückschlag verkraften

Die überraschende 1:2-Heimpleite von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln bedeutet einen gewaltigen Rückschlag für die Ambitionen des BVB im Duell mit Bundesliga-Platzhirsch FC Bayern. Für eine Legende des FC Schalke 04 ist allerdings ohnehin fraglich, ob die Borussen den richtigen Trainer haben, um den Münchnern die Schale streitig zu machen.

"Favre ist aus meiner Sicht kein Meistertrainer", findet der ehemalige Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes im "Sport1 Doppelpass" überraschend deutliche Worte.

Der BVB habe zwar viele junge Spieler, die Favre gut leite, sei "aber noch nicht reif für den Titel", so der 32-Jährige, der im Sommer 2020 seine Fußball-Schuhe an den Nagel gehängt hatte. Borussia Dortmund sei auf der Trainerposition schlicht "gut, aber nicht meisterlich besetzt".

Favre genießt den Ruf, ein absoluter Fußball-Fachmann zu sein, die Fähigkeit, einem Team das Feuer verleihen zu können, das im Titelkampf den Unterschied ausmachen kann, wird dem Schweizer jedoch immer wieder abgesprochen. 

Immer wieder kursieren daher auch Gerüchte, dass die Saison 2020/21 die letzte von Favre bei den Schwarz-Gelben werden wird, sollte am Ende kein Titel eingefahren werden. Favres Vertrag läuft Ende Juni 2021 aus.

Dass der 63-Jährige allerdings durchaus bereit ist, an seinem eher ruhigen Auftreten zu arbeiten, nötigte der BVB-Führung unlängst Respekt ab. "Ich glaube schon, dass Lucien gespürt hat, dass die Mannschaft in diesen Tagen ein bisschen mehr Ansprache braucht", lobte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Mitte November gegenüber "Sport Bild", dass Favre sich zuletzt überraschend lautstark an der Seitenlinie präsentierte.

Im Gespräch mit dem "kicker" ergänzte Sportdirektor Michael Zorc unlängst: "Sein aktives und offensives Coaching tut uns gut." Favre sei gar ein "Profiteur der Geisterspiele", schlussfolgert das Fachblatt.

Dennoch steht fest: Favre hilft wohl nur ein Titel, will er die Unkenrufe zum Erliegen bringen.