18.03.2021 08:21 Uhr

Knäbel: Schalke droht "harte und lange Phase"

Schalkes vorübergehender Sportchef Peter Knäbel kann sich vorstellen, diese Rolle auch langfristig auszuüben
Schalkes vorübergehender Sportchef Peter Knäbel kann sich vorstellen, diese Rolle auch langfristig auszuüben

Interims-Sportchef Peter Knäbel kann sich vorstellen, diese Rolle auch langfristig beim FC Schalke 04 auszuüben. Bei der Kaderplanung für die kommende Saison hat Knäbel bereits die 2. Bundesliga im Fokus - und ganz bestimmte Spieler.

"Ich erarbeite gerne Inhalte, Strukturen und Strategien", sagte Knäbel dem Fachmagazin "kicker" über seine Zukunft und fügte hinzu: "Wichtig ist aber immer die Gesamtkonstellation aller handelnden Personen und welche Rolle man mir in diesem Konstrukt zutraut. Da bin ich überhaupt nicht eitel, auf Schalke gibt es schließlich genug zu tun, und der Verein muss immer im Zentrum stehen."

Er habe "keine Verlustängste", was seine aktuelle Tätigkeit auf Schalke angehe, so Knäbel, aber "Lust auf Klarheit" über die Gesamtkonstellation im Klub.

Nach der Trennung von Jochen Schneider Ende Februar hatte der bisherige Nachwuchsdirektor Knäbel vorerst dessen Posten beim Bundesliga-Schlusslicht übernommen. Unabhängig von den Diskussionen über die zukünftige sportliche Führung bei den Königsblauen - im Gespräch ist Ralf Rangnick - will Knäbel die Planungen vorantreiben.

"Wir können darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. Wir müssen uns trauen, Entscheidungen zu treffen, die mittel- und langfristig und personenunabhängig für Schalke 04 richtig sind." Damit bezieht der frühere Bundesligaprofi auch U19-Trainer Norbert Elgert und Ex-Profi Mathias Schober als Mitglieder Task Force Kaderplanung mit ein.

FC Schalke 04: Planungen "ein Balance-Akt"

Die Planungen in der jetzigen Situation seien zwar "ein Balance-Akt", sie nicht anzugehen laut Knäbel jedoch "verantwortungslos und fatal". Eines ist aber auch Knäbel klar: "Der Großteil der Planungen konzentriert sich mittlerweile auf die 2. Liga, so ehrlich muss man sein."

Er kündigte im Abstiegsfall "eine sehr detaillierte Analyse" des Unterhauses an. "Man muss wissen, was da auf einen zukommt. Man muss die Spielregeln annehmen, die dort gelten, und die Umstände kennen", erläuterte Knäbel.

Am Mittwoch hatte Schalke mit Danny Latza vom FSV Mainz 05 den ersten Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. "Wir haben uns nach unserem Spiel in Mainz das erste Mal getroffen, und ich habe in seinen leuchtenden Augen gesehen, dass ihm Schalke viel bedeutet", sagte Knäbel über das zurückkehrende Eigengewächs.

FC Schalke 04 will ""noch mehr als zuvor" auf den Nachwuchs setzen

Grundsätzlich wolle der Klub zukünftig "noch mehr als zuvor" auf den eigenen Nachwuchs setzen, kündigt Knäbel an. "Umso glücklicher bin ich darüber, dass bei der Knappenschmiede selbst bei einem Abstieg keine finanziellen Abstriche gemacht werden. Die Jugendarbeit ist die Klammer, die den Verein mit zusammenhält. Das zu spüren ist ein schönes Gefühl. Wir geben unsere Wurzeln nicht auf."

Abwanderungswillige Spieler werde Schalke "nicht verramschen", so Knäbel. Er führte aus: "Ich stelle mich in diesem Punkt auf eine sehr harte und lange Phase ein, in der wir enorm viel Robustheit in den Verhandlungen zeigen müssen. Wir sind dabei, uns da heranzutasten, wobei die Situation zusätzlich dadurch erschwert wird, dass man nicht so ganz abschätzen kann, wie sich der Markt und die Preise allein schon aufgrund von Corona entwickeln."