23.03.2021 18:25 Uhr

Bayern-Wechsel ein Fehler? Hernández findet klare Worte

Lucas Hernández ist der Rekordtransfer des FC Bayern
Lucas Hernández ist der Rekordtransfer des FC Bayern

Obwohl er sich leistungstechnisch stabilisieren konnte, ist Lucas Hernández auch in seinem zweiten Jahr beim FC Bayern kein unumstrittener Stammspieler. Groll hegt der 25-Jährige allerdings nicht.

Im Interview mit der Sportzeitung "L'Équipe" ließ der Abwehr-Allrounder keinen Zweifel daran aufkommen, dass er gerne beim deutschen Rekordmeister ist.

Auf die Frage, ob er im Nachhinein mit seiner Entscheidung, Atlético Madrid zu verlassen und nach München zu wechseln, gehadert habe, entgegnete Hernández: "Nein, ich hatte nie irgendwelche Zweifel. Ich wusste, dass ich bereit war. Ich habe in den Gesprächen immer das Vertrauen des Trainers und der Verantwortlichen gespürt. Ich habe es nie bereut, hier unterschrieben zu haben."

80 Millionen Euro hatte der FC Bayern 2019 in die Hand genommen, um den amtierenden Weltmeister an die Säbener Straße zu holen. Einem durchwachsenen ersten Jahr folgte eine klare Steigerung in seiner zweiten Saison. Dennoch ließ Trainer Hansi Flick ihn in den vergangenen Wochen häufig auf der Bank schmoren.

"Es stimmt, dass ich Phasen hatte, in denen ich weniger gespielt habe und Phasen, in denen ich mehr gespielt habe, aber er (Hansi Flick; Anm.d.Red) hat mir immer vertraut. In seinen Ansprachen hat er immer gesagt, dass er sich auf mich verlässt und meine Flexibilität schätzt", hob Hernández hervor.

Zwar könne er die personellen Entscheidungen nicht immer nachvollziehen, so der Franzose, doch verbittert sei er keineswegs: "Jetzt liegt es an mir, zu beweisen, dass ich mich durchsetzen kann."

Hernández verrät Zukunftsplan beim FC Bayern

Er habe von Anfang an gewusst, dass der Konkurrenzkampf beim FC Bayern hart werden würde. "Als ich kam, wollte ich raus aus der Komfortzone", betonte Hernández. Es sei nunmal "nicht einfach, zu einem Klub dieser Größe und mit solchen Zielen zu kommen".

Eine langfristige Perspektive sieht der Linksfuß beim Sextuple-Sieger weiterhin. Auch, weil mit David Alaba und Jérôme Boateng bald zwei Platzhirsche den Verein verlassen.

"Im Moment ist es schwierig, weil die etablierten Spieler auf einem sehr hohen Niveau sind. Aber ich habe noch dreieinhalb Jahre Vertrag", stellte Hernández, der aktuell bei der Nationalmannschaft weilt, klar.

Der Plan sei, künftig eine feste Rolle in der Innenverteidigung zu übernehmen. "Die Idee, in der Mitte zu spielen, ist etwas, was dem Verein vorschwebt", erklärte der 25-Jährige: "Das ist die Idee der Verantwortlichen für die Zukunft."

Er sehe sich selbst als Zentrumsspieler, so Hernández, dort sei seine "natürliche Position". Freilich fühle er sich auf der Außenbahn mittlerweile ebenso wohl. Dort seien die Anforderungen jedoch hoch.

"Beim FC Bayern muss der Linksverteidiger mehr attackieren als verteidigen. Bei Atlético war es andersherum", gewährte der Weltmeister von 2018 Einblick. Er sei nun Teil einer Mannschaft, die viel Ballbesitz habe, daher müsse man mit dem Spielgerät "etwas anfangen können". Auf diese Weise habe er seine Flanken und seine Ballkontrolle erheblich verbessern können.