25.08.2021 18:33 Uhr

So schlagen sich die Ex-BVB-Stars bei ihren neuen Klubs

Wie schlagen sich die BVB-Abgänge bei ihren neuen Klubs?
Wie schlagen sich die BVB-Abgänge bei ihren neuen Klubs?

Mit Jadon Sancho, Leonardo Balerdi, Jeremy Toljan, Sergio Gómez und Lukasz Piszczek haben bislang fünf Spieler Borussia Dortmund im Sommer verlassen. Wie ergeht es den ehemaligen BVB-Profis bei ihren neuen Klubs? sport.de gibt den Überblick.

  • Jadon Sancho (Manchester United)

Als zweitteuerster Abgang der Vereinsgeschichte verließ Jadon Sancho den BVB im Sommer in Richtung Manchester United. 85 Millionen Euro wechselten den Besitzer.

Bei den Red Devils legte der Engländer aber noch nicht den erhofften Start hin. Sowohl beim Premier-League-Auftakt gegen Leeds United (5:1) als auch beim 1:1-Remis gegen den FC Southampton stand Sancho nicht in der Startelf und wurde erst im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Sportlich konnte der 21-Jährige dabei nicht mehr auf sich aufmerksam machen, auf Scorerpunkte wartet Sancho noch.

ManUnited-Teammanager Ole Gunnar Solskjaer begründete den Startelf-Verzicht Sanchos mit einem Trainingsrückstand. "Er hatte Urlaub nach der Europameisterschaft und dann war er leider etwas krank", sagte der Norweger gegenüber "TV2 Sporten".

Es könne einige Zeit dauern, bis Sancho in Topform sei, "aber im Laufe der Saison wird er sehr wichtig für uns werden", erklärte Solskjaer und betonte: "Er ist ein Spieler, der uns in den kommenden Jahren sicher noch viele schöne Momente bescheren wird."

  • Leonardo Balerdi (Olympique Marseille)

Seit Sommer 2020 war Leonardo Balerdi bereits an Olympique Marseille verliehen. Zur neuen Saison verpflichteten die Franzosen den Argentinier fest, angeblich für "nur" acht Millionen Euro. Angesichts der vereinbarten Kaufoption in Höhe von 14 Millionen Euro, die OM verstreichen ließ, und den 15,5 Millionen Euro, die der BVB im Januar 2019 an den argentinischen Klub Boca Juniors überwies, ein echtes Schnäppchen.

In Marseille hatte sich Balerdi unter Coach Jorge Sampaoli zum Leistungsträger gemausert. Ließen Sampaoli-Vorgänger André Villas-Boas und Interimstrainer Nasser Larguet den 22-Jährigen meist noch auf der Bank schmoren, setzt der argentinische Coach nun fest auf seinen jungen Landsmann.

Auch in den ersten beiden Ligue-1-Spielen stand Balerdi in der Startelf. Gegen den HSC Montpellier (3:2) und Girondins Bordeaux (2:2) ließen der Ex-Dortmunder und seine Nebenmänner aber jeweils zwei Gegentore zu.

Gegen Bordeaux sah Balerdi in den Schlussminuten sogar die Rote Karte und fehlte daraufhin gesperrt beim Skandal-Spiel gegen OGC Nizza.

  • Jeremy Toljan (US Sassuolo)

Für die Profis von Borussia Dortmund stand Jeremy Toljan zuletzt im April 2018 auf dem Platz. Endgültig losgeworden ist der BVB den Verteidiger aber erst in diesem Sommer.

Nach Leihen zu Celtic Glasgow und US Sassuolo nahmen die Italiener Toljan per Kaufpflicht für 3,5 Millionen Euro fest unter Vertrag.

Beim Serie-A-Klub war der 27-Jährige in der vergangenen Saison kein unumstrittener Stammspieler. Das könnte sich aber unter dem neuen Trainer Alessio Dionisi ändern. Beim Auftakt zur neuen Saison (3:2 gegen Hellas Verona) stand Toljan aber über die volle Distanz auf dem Platz.

  • Sergio Gómez (RSC Anderlecht)

Im Januar 2018 lockte Borussia Dortmund den jungen Spanier Sergio Gómez vom Nachwuchs des FC Barcelona ins Ruhrgebiet. Der Durchbruch sollte dem Mittelfeldspieler beim BVB allerdings verwehrt bleiben. 

Gómez bestritt in eineinhalb Jahren lediglich drei Einsätze für die Profis des BVB, ehe er sich auf Leihbasis in seine Heimat zum Zweitligisten SD Huesca verabschiedete. Dort lief es erheblich besser. In Huesca erarbeitete sich Gómez einen festen Platz im Team, steig mit dem Klub auf und absolvierte auch im spanischen Oberhaus 2020/21 immerhin 29 Spiele. Solide Werte, die die Dortmunder allerdings nicht davon überzeugen konnten, Gómez noch einmal eine Chance zu geben.

Im Juni gab der BVB bekannt, dass der 20-Jährige künftig in Belgien spielt. Der RSC Anderlecht hat sich die Dienste des Talents bis 2025 gesichert. 

Beim belgischen Rekordmeister läuft es für Gómez bislang rund. In der Jupiler Pro League stand er vier Mal über 90 Minuten auf dem Platz, konnte dabei ein Tor und zwei Vorlagen beisteuern.

Seinen eigenen Ansprüchen und denen seines Klubs dürfte Gómez damit bislang gerecht werden. "Beim RSC Anderlecht hoffe ich, meinen Teil zu schönem Angriffsfußball beitragen zu können", kommentierte er seinen Wechsel.

Nach fünf Spieltagen belegt Anderlecht allerdings nur den neunten Platz der Tabelle, zu wenig für die Ansprüche des Klubs aus Brüssel.

  • Lukasz Piszczek (LKS Goczalkowice)

Mit dem Triumph im DFB-Pokal verabschiedete sich Lukasz Piszczek vom Profi-Fußball. Nach dem tränenreichen Abschied zog es den Polen, der 382 Pflichtspiel für den BVB absolvierte, zurück in seine Heimat zu LKS Goczalkowice. In die dritte Liga.

Dort ist Piszczek selbstverständlich Stammspieler, soll den Klubs als Heilsbringer zum Aufstieg führen. Goczalkowice legte sogar einen fast perfekten Saisonstart hin, gewann die ersten drei Spiele und musste erst in der vierten Partie ein Unentschieden hinnehmen.

Auf die leichte Schulter nimmt Piszczek seinen Ausflug in den Amateurfußball keinesfalls. "Hier muss man sich anstrengen", betonte der 36-Jährige zuletzt und gab sich gewohnt bescheiden: "Nur weil ich aus einer höheren Liga komme, heißt das nicht, dass ich jetzt fünf oder sechs Spieler überholen werde. So funktioniert das nicht, jedes Team ist aggressiv und jedes Team bereitet sich auf uns vor."

Lissy Beckonert