24.10.2021 10:12 Uhr

Rummenigge glaubt an baldige Kimmich-Impfung

Karl-Heinz Rummenigge würde sich eine baldige Impfung der Stars des FC Bayern wünschen
Karl-Heinz Rummenigge würde sich eine baldige Impfung der Stars des FC Bayern wünschen

Seit Samstag diskutiert Fußball-Deutschland über Joshua Kimmich vom FC Bayern, der sich zwar im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit der Gründung der Initiative "#WeKickCorona" hervorgetan hat, sich selbst aber vorerst gegen eine Impfung entschieden hat. Nun hat sich Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zur Situation geäußert.

"Natürlich kam das ein bisschen überraschend, dass er nicht geimpft ist", erklärte Rummenigge im Gespräch mit "Bild". "Ich glaube grundsätzlich, dass das, was Joshua da gemacht hat, sehr verantwortungsvoll ist. Er möchte erstmals mögliche Langzeitfolgen abwarten, er wird zudem ja auch jeden zweiten Tag getestet", führte der 66-Jährige aus, schränkte jedoch auch ein: "Als Vorbild wär es natürlich besser, wenn er geimpft wäre."

Grundsätzlich wünsche sich der FC Bayern natürlich, dass alle Akteure das Impfangebot wahrnehmen würden. "Aber das nützt ja nichts, wenn Spieler für sich entschieden haben, erstmal die Langzeitfolgen abzuwarten", verwies Rummenigge darauf, dass die Klubs nur wenig Handhabe haben.


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Rummenigge glaubt allerdings, dass die entfachte Diskussion Kimmich zu einem baldigen Umdenken bringt. "Ich bin überzeugt, dass er sich möglicherweise zeitnah impfen lässt. Ich glaube, die Diskussion die in der Öffentlichkeit entsteht, gefällt ihm auch nicht", stellte der langjährige Macher der Münchner heraus.

Aufgrund ungeimpfter Fußball-Star nun über eine Impflicht zu diskutieren, erachtet Rummenigge allerdings als überzogen. "Das liegt ja nicht am Fußball, das zu entscheiden. Das ist eine Entscheidung, die muss die Politik fällen. Ich glaube, man darf das Thema nicht überstrapazieren."

Kimmich bekräftigt: Bin "kein Corona-Leugner"

Kimmich selbst bestätigte gegenüber "Sky" am Samstag, dass er sich aufgrund "persönlicher Bedenken" noch nicht gegen das Coronavirus impfen ließ. Er habe Bedenken, "gerade was fehlende Langzeitstudien angeht".

Auch wenn er eine Impfung bisher ablehne, sei er sich seiner "Verantwortung bewusst", sagte der 26-Jährige: "Ich halte mich an die Hygienemaßnahmen und werde alle zwei, drei Tage getestet." Kimmich betonte zudem, dass er "kein Corona-Leugner oder Impfgegner" sei. Daher sei es "sehr gut möglich, dass ich mich bald impfen lasse".

Unabhängig von der emotionalen Debatte im Fußball gilt: Zahlreiche Politiker und Experten wiederholten zuletzt an unschlüssige Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich impfen zu lassen. Bisher haben sich laut den offiziellen Meldedaten knapp 70 Prozent mindestens eine Dosis gegen Covid-19 spritzen lassen, rund 66 Prozent gelten als vollständig geimpft. Das ausgerufene Ziel des Robert-Koch-Instituts lautet, dass eine Impfquote von mindestens 85 Prozent bei den 12- bis 59-Jährigen und mindestens 90 Prozent bei Menschen über 60 erreicht wird, um die Corona-Pandemie weiter einzudämmen.