15.11.2021 15:32 Uhr

Aytekin rudert wegen Dahoud-Platzverweis zurück

BVB-Profi Mahmoud Dahoud flog gegen Gladbach vom Platz
BVB-Profi Mahmoud Dahoud flog gegen Gladbach vom Platz

Schiedsrichter Deniz Aytekin hat sich zwei Monate nach seiner Gelb-Roten Karte gegen BVB-Profi Mahmoud Dahoud noch einmal zu dem umstrittenen Platzverweis geäußert - und nun doch einen Fehler eingestanden.

"Was mich an der ganzen Sache rückblickend stört ist, dass ich mich da so hab emotionalisieren lassen. Wenn ich etwas mehr innere Gelassenheit gehabt habe, hätte ich den Mo Dahoud nicht vom Platz gestellt. Allerdings muss ich ganz klar sagen: Dieses Abwinken möchte ich einfach nicht. Und es passt auch nicht ins Bild und passt auch nicht zum Fußball", sagte Aytekin dem "Deutschlandfunk".

Der 43 Jahre alte Referee hatte Dahoud bei der 0:1-Pleite des BVB im Duell mit Borussia Mönchengladbach am sechsten Spieltag des Feldes verwiesen und die zweite Gelbe Karte gegen den Mittelfeldspieler im Nachhinein mit dessen "Respektlosigkeit" begründet und zunächst verteidigt. Auch die Schiedsrichter hätten "ein Mindestmaß an Respekt verdient", erklärte er damals gegenüber "Sky".

Aytekin: "Verhaltensweisen, die in meiner Welt nicht tolerierbar sind"

Mangelnden Respekt gegenüber den Unparteiischen betrachtet Aytekin grundsätzlich als großes Problem des Fußballs. "Insbesondere in den unteren Klassen kriegt man immer mehr mit, dass da Verhaltensweisen an den Tag gelegt werden, die in meiner Welt nicht tolerierbar sind. Es gibt andere Sportarten, wo Schiedsrichter anerkannt und respektiert werden. Im Fußball ist es leider nicht immer so."

"Jeder einzelne Fall" von Übergriffen auf Schiedsrichter in den Amateurligen sei "zu viel", kritisierte Aytekin.

Der erfahrene Referee äußerte sich auch zur vieldiskutierten Altersgrenze seiner Zunft in der Bundesliga, gegen die (Ex-)Kollege Manuel Gräfe nun klagt.

"Ich bin damals aufgestiegen, weil ein älterer Kollege raus ist, und ich respektiere diese Vorgabe. Ich möchte den jungen Schiedsrichtern auch nicht irgendwie einen Platz wegnehmen", sagte Aytekin, der seit 2008 im deutschen Oberhaus pfeift.