"Keine Konstanz": Matthäus rechnet mit Reus und Hummels ab

Nach der heftigen Niederlage gegen Bayer Leverkusen vor zwei Wochen setzte es für Borussia Dortmund am Donnerstag gegen die Rangers (2:4) die nächste Klatsche im eigenen Stadion. Bayern-Ikone Lothar Matthäus sieht beim BVB derzeit vor allem charakterliche Probleme - von denen auch Führungsspieler nicht ausgenommen sind.
"Solche Spiele wie gegen Glasgow und Leverkusen. Das ist dann eine Saison, wie man sie sich in Dortmund ganz anders vorgestellt hat. Da war die Mannschaft nicht leidensfähig", kritisierte der Rekordnationalspieler am Sonntag bei "Sky90".
Die Dortmunder hatten in beiden Spielen gerade der Defensive große Defizite offenbart, obwohl das Thema Abwehrarbeit seit Wochen ganz oben auf der Agenda von Trainer Marco Rose steht.
Matthäus analysierte, die Borussia habe in der jüngsten Europa-League-Partie viele "falsche Entscheidungen getroffen. Man hat im Spielaufbau sehr viele Fehler gemacht, man bekommt viele Gegentore nach Standards, das ist schon seit Jahren so. Das ist eine Willensfrage. Das vermisse ich bei Dortmund".
Matthäus: Dann wackelt Rose beim BVB
Ihm fehle beim BVB zudem ein echter Leader, der der Mannschaft Rückhalt gibt, so Matthäus weiter. Die bestehenden Chefs auf dem Platz halte er aktuell nur bedingt für geeignet: "Die Führungsspieler haben mit sich selbst zu tun. Mats Hummels ist häufig verletzt, Marco Reus kämpft mit sich selbst und hat keine Konstanz. Und solche Spieler sollen dann die Mannschaft führen? Sehr schwierig", polterte der 60-Jährige.
Nach der Pleite gegen die Rangers kursierten bereits erste Spekulationen, wonach Rose beim BVB unter Druck geraten könnte. Auch Matthäus betonte: "Der Trainer kann sich nicht freisprechen."
Dem Weltmeister von 1990 zufolge ist das Heimspiel gegen Roses Ex-Klub Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend schon das erste Schicksalsspiel für den Übungsleiter, für den es bei einer Niederlage ungemütlich werden könnte.
"Dann wackelt es richtig, wie in Nordrhein-Westfalen der Wind in den letzten Tagen. Wenn er das Spiel nicht gewinnt, dann kann ich mir vorstellen, dass man noch mehr über ihn diskutiert. Nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch intern", mutmaßte Matthäus.