27.04.2022 11:00 Uhr

Bayern-Wachablösung? Sammer sieht es wie Watzke

Arbeiten seit Jahren bei BVB zusammen: Hans-Joachim Watzke und Matthias Sammer
Arbeiten seit Jahren bei BVB zusammen: Hans-Joachim Watzke und Matthias Sammer

Der FC Bayern hat ausgerechnet im Duell mit dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund seine zehnte Meisterschaft in Serie eingefahren. BVB-Berater Matthias Sammer kennt den Schlüssel zum Münchner Dauererfolg. Zugleich hob er aber auch die unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen hervor, womit er die Position von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vertritt.

Im Fußball sind die "materiellen Voraussetzungen" entscheidend, so Matthias Sammer in der neuesten Ausgabe der "Sport Bild". "Hier hat der FC Bayern eine Qualität erschaffen, die außergewöhnlich ist und den Verein zu einem Top-Klub in Europa macht. Das ist die Ausgangs-Situation, das ist Fakt."

Ähnlich hatte sich Hans-Joachim Watzke im Sportblatt geäußert. Der BVB, wie auch die anderen Konkurrenten, werde "der immensen wirtschaftlichen Unterschiede zum Trotz versuchen, den Meisterschaftskreislauf mal zu unterbrechen", so der Dortmunder Boss. Dies funktioniere aber nur, "wenn die Bayern in der Liga punktetechnisch etwas anbieten" und selbst "kontinuierliche Leistungen" abgerufen würden.

Sammer: Das ist "der Schlüssel des FC Bayern"

Matthias Sammer, der beim BVB seit 2018 als externer Berater fungiert und den FC Bayern zugleich durch seine Zeit als Sportvorstand (2012-2016) bestens kennt, sieht im Erfolg des Rekordmeisters derweil zwei Faktoren: "Die sportliche Qualität und der Geist, der im Verein vorherrscht".

Der jüngst erlittene Rückschlag in der Champions League, als die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann im Viertelfinale gegen den FC Villarreal ausschied, und die damit verbundene "Unruhe" im Klub zeigen nach Ansicht von Sammer, dass in München einzig und allein Titel zählen. "Das ist, so komisch es klingen mag, das große Plus. Gibt es ein Scheitern, wird alles hinterfragt."

Bei anderen Klubs hingegen gäbe es jene Denkweise nicht. "Dort gibt man sich mit kleineren Erfolgen schon zufrieden, Misserfolge werden schöngeredet." Dies wirke sich beim FC Bayern auf die Spieler aus. "Dieses gnadenlose Erfolgsdenken" sei "manchmal anstrengend. Aber das muss sich auch bei der Konkurrenz bilden. Diese Gier zu entwickeln ist ein Prozess, das geht nicht von heute auf morgen." Dies sei der "Schlüssel des FC Bayern."