31.05.2022 14:02 Uhr

"Ziemlich unglücklich": Kritik an Favres Last-Minute-Absage

Lucien Favre sagte Borussia Mönchengladbach in letzter Minute ab
Lucien Favre sagte Borussia Mönchengladbach in letzter Minute ab

Die Rückkehr von Lucien Favre an die Seitenline von Borussia Mönchengladbach schien so gut wie perfekt zu sein - dann platzte die Bombe, der Schweizer sagte der Elf vom Niederrhein ab. Eine Entscheidung, die auch im Heimatland Favres für überraschte Mienen und Kritik sorgte.

"Lucien Favre hat Borussia im Herzen, möchte aber nicht mehr in Deutschland arbeiten. Sie können sicher sein, dass wir alles getan haben, aber ich glaube nicht, dass Lucien Favre in den nächsten beiden Jahren Trainer bei Borussia sein wird", erklärte Gladbachs Manager Roland Virkus am Montag auf der Mitgliederversammlung des Vereins zur Überraschung der meisten Zuhörer. 

Vor allem die angeführte Begründung beurteilt Andreas Böni vom Schweizer "Blick" als "ziemlich unglücklich". Favre habe immerhin zwei Wochen lang mit Gladbach verhandelt. 

"Die Verträge haben auf dem Tisch gelegen, die Assistenten waren bestimmt und man sprach schon über den Kader und mögliche Verstärkungen", führt Böni aus. "Dann hat Favre in letzter Sekunde abgesagt."

Gladbach-Kader mit zu vielen Fragezeichen

Mögliche Gründe für den Sinneswandel hat der Chefredakteur Sport auch im Köcher. "Ich glaube, dass er viel überlegt hat, vielleicht zu viel", so Böni, der vermutet, dass Favre beim Blick auf den Kader der Gladbacher Zweifel bekommen hat.

Der feststehende Abgang von Mathias Ginter sowie die unklare Zukunft von Ramy Bensebaini, Yann Sommer, Alassane Pléa, Breel Embolo oder Marcus Thuram, verbunden mit den wirtschaftlichen Einbußen infolge der Corona-Pandemie könnten Favre demnach ins Grübeln gebracht haben.

Wann, ob und wo Favre auf die Trainerbank zurückkehrt, weiß auch der "Blick" nicht. Neben Gladbach hat der 64-Jährige der Zeitung zufolge auch Crystal Palace abgesagt. Auch l-Nassr Riad soll Favre einen Korb verpasst haben. Von der Offerte berichtete die "Sport Bild".