24.08.2022 19:15 Uhr

Dämpfer für Bayern-Leihgabe - Ex-Schalker startet durch

Alexander Nübel steht noch bis zum Sommer 2025 beim FC Bayern unter Vertrag
Alexander Nübel steht noch bis zum Sommer 2025 beim FC Bayern unter Vertrag

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Zwei Kicker, denen der Durchbruch beim FC Bayern (noch) nicht gelang und ein Talent, das beim FC Schalke 04 keine Perspektive mehr hatte.

Das Selbstbewusstsein im Gepäck, Torwart-Platzhirsch Manuel Neuer beim FC Bayern das Leben schwer zu machen, wechselte Alexander Nübel im Sommer 2020 vom FC Schalke 04 nach München. Eine Saison, vier Pflichtspieleinsätze und der Einsicht, dass Neuer seinem Stellvertreter freiwillig keine Minute im Kasten überlassen wird später, zog der Keeper die Reißleine und schloss sich auf Leihbasis für zwei Jahre der AS Monaco an.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ist Nübel seitdem die Nummer eins im Fürstentum. Nach zwölf Ligaspielen ohne Pleite, darunter ein krachender 3:0-Erfolg über das Starensemble von Paris Saint-Germain, hat Nübels sportlicher Höhenflug nun allerdings einen empfindlichen Dämpfer erlitten.

Nach einem guten Saisonstart (2:1 bei Racing Straßburg  und 1:1 gegen Stade Rennes) wurden Nübel und Monaco von RC Lens mit 1:4 aus dem eigenen Stadion geschossen. Nach dem knappen Aus in der Qualifikation zur Champions League der zweite empfindliche Rückschlag der Saison. 

Die Pleite gegen Lens markiert für Nübel übrigens einen negativen Meilenstein: Seit seinem Abschied vom FC Schalke kassierte der 25-Jährige nie mehr als drei Gegentreffer. Kleiner Trost: Bei den Gegentoren war Nübel chancenlos. 

Ohnehin hört man inzwischen kaum noch Kritik an Nübels Leistungen. "So wie er jetzt hält, kann er überall spielen", urteilt sein Teamkollege Kevin Volland in der "Sport Bild". Der Nationalspieler schränkt jedoch ein: "Wenn du bei Bayern Manuel Neuer vor dir hast, ist es schwer, dich zu behaupten." Ein Satz, der für Nübel spätestens dann wieder zur Denksportaufgabe wird, wenn im Sommer 2023 die Rückkehr in den Schoß des FC Bayern ansteht.

Ex-Schalker startet durch

Während man Nübel auf Schalke einst nur ungern ziehen ließ, verabschiedete sich mit Haji Wright ein Offensivspieler im Sommer 2019 von den Knappen, da ihm keine richtige Perspektive mehr geboten werden konnte. Eine Entscheidung, die Königsblau rückblickend bereuen könnte.

Ein Neustart beim niederländischen Erstligisten VVV-Venlo endete nach nur einem Jahr zwar mit der ernüchternden Ausbeute von einem Treffer in 23 Pflichtspielen - die nächste Luftveränderung sollte Wright allerdings Flügel verleihen. Beim dänischen Underdog Sönderjyske empfahl sich der Angreifer (13 Tore/37 Einsätze) für höhere Aufgaben, der türkische Klub Antalyaspor verpflichtete den US-Nationalspieler vorerst auf Leihbasis, überwies unlängst allerdings beinahe zwei Millionen Euro an die Dänen, um Wright fest unter Vertrag zu nehmen. 

Eine gute Investition: Nach 15 Treffern in der Vorsaison startete Wright in die Spielzeit 2021/22 noch verheißungsvoller. Nach drei Ligaspielen weist das Konto des 1,93-Meter-Hünen bereits drei Buden auf. Am vergangenen Samstag trug sich Wright beim 5:2-Erfolg über Trabzonspor sogar doppelt in die Torschützenliste ein.

Flop des FC Bayern feiert Tordebüt

Dass sich ein Schritt zurück auf Sicht auszahlen wird, dürfte auch Mickael Cuisance hoffen. Der Mittelfeldspieler, der 2019 für acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern wechselte, den hohen Erwartungen beim deutschen Rekordmeister allerdings alles andere als gerecht werden konnte, flüchtete im Januar 2022 aus München ins schöne Venedig. 

Den Abstieg des Teams aus der Stadt des Wassers aus der Serie A konnte der Franzose allerdings nicht mehr verhindern, ein erfreuliches Debüt könnte nun aber endlich den Wendepunkt markieren. Unlängst erzielte Cuisance beim 2:1-Erfolg gegen den FC Südtirol seinen ersten Treffer im Trikot der Venezianer. Als Vorlagengeber fungiert übrigens Joel Pohjanpalo, der unlängst von Bayer Leverkusen ins italienische Unterhaus wechselte.

Marc Affeldt