02.09.2022 11:08 Uhr

Arroganz-Anfall? Konkurrenz reagiert auf Brazzo-Aussagen

Hasan Salihamidzic ist Sportvorstand beim FC Bayern
Hasan Salihamidzic ist Sportvorstand beim FC Bayern

Am Mittwochabend feierte der FC Bayern durch das glatte 5:0 in der ersten Pokalrunde bei Drittligist Viktoria Köln seinen nächsten Kantersieg in dieser Saison. Im Anschluss daran sorgte Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit einer Aussage für Kontroversen. 

"Wenn Sie sich die Trainingseinheiten anschauen: Die sind wirklich besser als manche Bundesliga-Spiele", meinte der Bayern-Boss am Mittwochabend zur hohen Qualität im Kader des Deutschen Meisters. 

Ein unnötiger Arroganz-Anfall des Sportvorstands oder schlichtweg eine Tatsachenbeschreibung? Unter den Bundesliga-Konkurrenten gab es wechselhafte Reaktionen auf die Aussagen Salihamidzics, der mit seinen Münchner in dieser Bundesliga-Saison auch schon 6:1 bei Eintracht Frankfurt und 7:0 beim VfL Bochum gewonnen hatte.

Kölns Trainer Steffen Baumgart etwa nahm den Ball von Salihamidzic gleich mal auf und verwies in der "Bild" auf ähnliche Beobachtungen: "Bei mir ist das genauso: Du hast im Training oft das Gefühl, dass das von der Intensität her und von dem, wie gespielt wird, eine höhere Qualität ist als in manchen Bundesligaspielen."

Auch Leipzigs Coach Domenico Tedesco äußerte sich zum Eigenlob des Bayern-Sportvorstands, das vor allem in Fan-Kreisen durchaus für Unmut gesorgt hatte: "Sie haben schon eine richtig gute Elf und wahrscheinlich noch eine richtig gute auf der Bank. Ein super Kader! Den Rest wird man dann sehen. Ich finde, wir dürfen keine verfrühten Meinungen äußern", so der RB-Trainer am Donnerstag.

Eintracht-Coach Glasner: "Sicherlich nicht böse gemeint"

Als überzogen oder zumindest deplatziert empfand hingegen Freiburgs langjähriger Cheftrainer Christian Streich die Trainings-Aussage von Salihamidzic. Der 57-Jährige meinte: "Wenn ein Brazzo zu mir gesagt hätte: 'Unser Training hat ein wahnsinnig hohes Niveau.' Da hätte ich gesagt: 'Das kann ich mir gut vorstellen.' Aber jetzt der Vergleich..."

In Frankfurt, wo die Eintracht zum Bundesliga-Start gegen die Münchner bitterböse unter die Räder gekommen war, registrierte Cheftrainer Oliver Glasner die Einschätzung des Bayern-Machers ebenfalls mit Ablehnung: "Ich nehme den Satz zur Kenntnis. Er ist sicherlich nicht böse gemeint, so wie ich Hasan kenne. Also, wir haben schon eine ganz gute Mannschaft", so Glasner am Donnerstag im Vorfeld des 5. Bundesliga-Spieltags.