21.09.2022 20:41 Uhr

Terzic gesteht: BVB-Kader "hat weiterhin Optimierungsbedarf"

Seit Sommer Cheftrainer der BVB-Profis: Edin Terzic
Seit Sommer Cheftrainer der BVB-Profis: Edin Terzic

Nach sieben Bundesliga-Spieltagen steht der BVB auf Platz zwei vielversprechend da. Fünf von sieben Begegnungen wurden gewonnen, nur Union Berlin thront aktuell noch vor der Borussia. In der Länderspielpause können die Dortmunder und ihr Trainer Edin Terzic nun endlich mal durchatmen - und ein erstes Zwischenfazit ziehen.

Normalerweise lässt der eng getaktete Terminkalender beim BVB Edin Terzic nur wenig Zeit für Plaudereien. Am Mittwoch machte der gebürtige Mendener jedoch eine Ausnahme und stattete den "Ruhr Nachrichten" einen Besuch ab.

Im Zuge des Formats "19:09 – der schwarzgelbe Talk" äußerte sich der 39-Jährige ausführlich zum Saisonstart der Westfalen, den Neuzugängen und einigen Sorgenkindern.

Ganz frisch sind noch die Erinnerungen ans Revierderby gegen den FC Schalke, dass die Borussen knapp, aber verdient mit 1:0 (0:0) für sich entscheiden konnten.

"Es sind die schönsten drei Punkte, die man einfahren kann", wiederholte Terzic seine schon bei der Pressekonferenz nach der Partie getätigte Aussage. Der Plan sei gewesen, "ein klares und kontrolliertes Spiel abzuliefern". Am Ende hätte man aber auch "höher gewinnen können".

Terzic will BVB-Juwel Moukoko zeigen, "was noch nicht so gut ist"

Zum Helden avancierte auf Seiten des BVB der eingewechselte Youngster Youssoufa Moukoko, dessen Kopfballtreffer den Unterschied machte.

Terzic merkte seinem Schützling im Anschluss an, dass "eine große Last von ihm abgefallen" ist. Zuvor galt der Teenager als unzufrieden, da ihm Anthony Modeste meist vorgezogen wurde.

"Mein Job ist es aber auch, ihm mit seinen jungen 17 Jahren zu sagen, was noch nicht so gut ist", stellte der Übungsleiter klar.

BVB-Kader "hat weiterhin Optimierungsbedarf"

Mit dem Auftakt in die Spielzeit ist Terzic insgesamt zufrieden, sieht zugleich allerdings noch einige Bereiche, in denen Besserung her muss.

"Wir wollen eine Balance finden zwischen Offensive und Defensive", erklärte der Dortmunder Coach, der zumindest in der Bundesliga bislang eher minimalistisch zum Erfolg gekommen ist. Nach sieben Begegnungen beträgt das Torverhältnis aus schwarz-gelber Sicht 9:7.

Im idealen Zustand sieht er die Mannschaft generell noch nicht ganz. "Der Kader hat weiterhin Optimierungsbedarf. Das muss aber nicht über den Transfermarkt geschehen, sondern auch auf dem Trainingsplatz", betonte Terzic.

BVB-Sorgenkind Modeste "wird unser Top-Stürmer sein"

Gegen die wachsende Kritik an Neuzugang Anthony Modeste, der kurzfristig als Ersatz für den an Hodenkrebs erkrankten Sébastien Haller geholt wurde, wehrte sich Terzic derweil.

"Er trainiert leider erst seit kurzem mit uns. Wir sind glücklich mit ihm", hob der 39-Jährige hervor und ergänzte: "Anthony wird unser Top-Stürmer sein. Wir als Mannschaft müssen seine Waffen nutzen."

Als Waffe längst etabliert ist dagegen Jude Bellingham, der trotz seines zarten Alters aus dem Mittelfeld des BVB kaum mehr wegzudenken ist.

"Er steht für alles, wofür wir stehen wollen. Ich weiß was in ihm steckt", sagte Terzic, schränkte jedoch ein: "Wir sprechen jeden Tag darüber, was wir verbessern können."

Dass sein Leistungsträger im kommenden Sommer weg sein könnte - die halbe Premier League soll Bellingham jagen - bereitet dem Sauerländer unterdessen keine Sorgen.

"Ich denke nicht über Angebote nach. Ich bin froh, dass er hier bei uns ist. Ich hoffe, er bleibt noch lange bei uns", beschloss Terzic.