23.09.2022 12:26 Uhr

Falsche Versprechungen bei Gravenberchs Bayern-Wechsel?

Ryan Gravenberch (M.) ist mit seinen ersten Monaten beim FC Bayern nicht zufrieden
Ryan Gravenberch (M.) ist mit seinen ersten Monaten beim FC Bayern nicht zufrieden

Seinen Start beim FC Bayern dürfte sich Ryan Gravenberch ganz anders vorgestellt haben. Bislang ist der Neuzugang aus den Niederlanden allenfalls Ergänzungsspieler beim Rekordmeister. Der 20-Jährige gab sich zuletzt enttäuscht, was auch damit zusammenhängen könnte, dass ihm vor seiner Unterschrift falsche Versprechungen gemacht wurden.

Wer in acht Einsätzen für seinen neuen Verein nur insgesamt 218 Minuten auf dem Rasen steht, kann sich wohl kaum als Stammkraft fühlen. Dabei war Ryan Gravenberch im Sommer in München mit dem Ziel aufgeschlagen, seinen rasanten Aufstieg auch im Starensemble des deutschen Branchenführers fortzusetzen.

Doch daraus wurde bislang nichts. Trainer Julian Nagelsmann vertraut in der Schaltzentrale neben Platzhirsch Joshua Kimmich in erster Linie überraschend auf Marcel Sabitzer, der eigentlich schon als Transfer-Flop galt. Der Österreicher streitet sich mit dem deutschen Nationalspieler Leon Goretzka um ein Platz.

Für Gravenberch blieb so nur die unliebsame Reservistenrolle, einzig im DFB-Pokal-Auftaktmatch bei Viktoria Köln lief der Neuzugang von Beginn an auf - und lieferte prompt je ein Tor und eine Vorlage.

Wenig Einsatzzeit beim FC Bayern: Gravenberch zittert ums WM-Ticket

Dennoch setzt Nagelsmann in der Bundesliga und der Champions League kaum auf den Holländer, der extrem unzufrieden sein soll. Wie "Sport1"-Reporter Kerry Hau in seinem Podcast "Die Bayern-Woche" berichtet, fürchtet Gravenberch aufgrund seiner geringen Spielzeit neuerdings um sein WM-Ticket.

Bereits zehn A-Länderspiele hat der Youngster vorzuweisen, aktuell weilt er gezwungenermaßen jedoch "nur" bei der U21 seines Heimatlandes. Bondscoach Louis van Gaal hatte Gravenberch in seinen vorläufigen Kader für die aktuellen Nations-League-Begegnungen nominiert, anschließend allerdings ins Nachwuchsteam versetzt.

Von "ESPN" mit der Frage konfrontiert, ob er von seinem Start beim FC Bayern enttäuscht sei, entgegnete der Rechtsfuß unlängst: "Ehrlich gesagt, ja. Ich hätte gerne mehr gespielt, aber der Trainer wählt andere Spieler aus. Ich muss das akzeptieren, es ist jedoch schwierig. Ich hatte auf mehr Minuten gehofft, aber ich muss ruhig bleiben."

FC Bayern soll falsche Versprechungen gemacht haben

Ebenjene Ruhe zu bewahren, fällt Gravenberch aber augenscheinlich zunehmend schwer. Aus gutem Grund: Laut "Sport1" wurden dem Niederländer vor seiner Vertragsunterzeichnung Kader-Veränderungen in Aussicht gestellt, die sich letztlich als falsch erwiesen haben.

So kündigten Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic sowie Chefscout Marco Neppe angeblich an, dass in Marcel Sabitzer ein potenzieller Positions-Konkurrent abgegeben werden könnte. Dadurch wäre Gravenberch erster Herausforderer von Leon Goretzka gewesen.

Diese Perspektive soll den auch von Manchester United umworbenen Jung-Profi letztlich vom FC Bayern überzeugt haben. Sein vorheriger Förderer Erik ten Hag erhielt als neuer Teammanager der Red Devils dagegen eine Abfuhr.