09.01.2023 12:11 Uhr

Ex-Sportdirektor gesteht: "Boateng-Transfer war ein Fehler"

Jerome Boateng ist nach seinem Vertragsende beim FC Bayern für Olympique Lyon aktiv
Jerome Boateng ist nach seinem Vertragsende beim FC Bayern für Olympique Lyon aktiv

Nach seinem Vertragsende im Juni 2021 beim FC Bayern schloss sich Jérôme Boateng dem französischen Spitzenklub Olympique Lyon an. An Leistungen vergangener Tage konnte der Weltmeister von 2014 in der Ligue 1 aber nur selten anknüpfen. Der ehemalige Sportdirektor des Klubs und Strippenzieher der Verpflichtung von Boateng, gestand jetzt, dass die Verpflichtung ein leichtsinniger Fehler seiner Amtszeit war.

Nach seinem Aus beim FC Bayern zog es Jérôme Boateng zu Olympique Lyon. Beim französischen Traditionsverein sollte der inzwischen 34-Jährige die Abwehr stabilisieren, so zumindest der Plan von Ex-Trainer Peter Bosz. 

Der ehemalige Coach des BVB und Bayer 04 Leverkusen war zwischen Mai 2021 und Oktober 2022 für die Mannschaft des siebenfachen französischen Meisters verantwortlich. Boateng sei dessen Wunschtransfer im Sommer 2021 gewesen, berichtet der ehemalige Sportdirektor Juninho bei "RMC Sport".

"Peter Bosz hatte große Sorgen wegen der Abwehr. Er gab mir zu verstehen, dass Jérôme Boateng zu diesem Zeitpunkt angesichts der Situation ein sehr wichtiger Spieler für uns sein kann", erklärte der 47-Jährige die Hintergründe des Transfers.

Ex-Star des FC Bayern musste oft zurück nach Deutschland

"Wir fanden heraus, dass es ein Problem gab. Wir fanden das nicht so schlimm. Wenn ihr mich fragt, ob wir einen Fehler gemacht haben, ja, wir haben alle zusammen einen Fehler gemacht", gesteht der ehemalige Nationalspieler Brasiliens.

Gemeint ist damit der inzwischen in erster und zweiter Instanz abgeschlossene Prozess gegen den Innenverteidiger. Seine Ex-Freundin hatte ihm vorgeworfen, sie in einem Urlaub 2019 tätlich angegangen zu haben. Im Oktober 2022 wurde Boateng vor dem Landgericht München verurteilt, durch eine beidseitige Revision wird es aber zu einer erneuten Aufnahme des Verfahren kommen.

Deshalb habe Boateng während seines Engagements bei Lyon mehrfach nach Deutschland zu Terminen und Verhandlungen reisen müssen. Der Umgang mit dem laufenden Verfahren sei ein großer Fehler gewesen, so Juninho weiter.

"Wir hätten die Dinge auf den Tisch legen und uns fragen sollen, wie viele Reisen er nach Deutschland machen muss, wie der Prozess läuft. Es hätte Fragen geben müssen, um zu wissen, welche Entscheidung zu treffen ist", offenbart der ehemalige Chef von Olympique Lyon.

Man habe die ganze Sache nicht richtig ernst genommen und stellt klar, dass dieses leichtsinnige Verhalten "ein Fehler von uns war".