27.05.2023 11:07 Uhr

Kahn laut BVB-Ikone beim FC Bayern "unter Druck"

BVB-Ikone Stéphane Chapuisat spricht über die Rivalität zum FC Bayern
BVB-Ikone Stéphane Chapuisat spricht über die Rivalität zum FC Bayern

Die Kritik an Vorstandschef Oliver Kahn beim FC Bayern überrascht Borussia Dortmunds früheren Torjäger Stéphane Chapuisat nicht.

"Man spürt, dass er unter Druck steht. Das ist auch völlig normal, wenn Bayern eine Saison ohne Titel droht", sagte die BVB-Ikone in einem "WAZ"-Interview.

Dass die Münchner in der laufenden Spielzeit verwundbar sind, deutete sich laut Chapuisat spätestens nach der WM-Pause an. "Es ist relativ rasch das Gefühl aufgekommen: Oha, die Bayern sind nicht so souverän wie sonst. Dieses Gefühl hat Dortmund beflügelt", urteilte der 53 Jahre alte Schweizer.

Die Entlassung von Julian Nagelsmann beim FC Bayern Ende März sei dann ein "doppeltes Zeichen" gewesen, so Chapuisat: "Ein internes 'bei uns läuft es einfach nicht gut', das viele noch mehr verunsichert hat. Und für Dortmund war es das Signal: 'Die Bayern sind nervös – wir müssen dranbleiben'".

Schon in den letzten Jahren habe der FC Bayern "immer wieder Schwierigkeiten" gehabt, führte Chapuisat aus, "aber bereits im Herbst". Nun fielen die Probleme - zum Glück aus BVB-Sicht - jedoch in die entscheidende Saisonphase.

Darum wuchs die "Rivalität" zwischen BVB und FC Bayern

Chapuisat zufolge fällt der Ursprung der heutigen epischen Duelle zwischen BVB und FC Bayern in seine aktive Zeit bei den Schwarz-Gelben.

"Als ich 1991 nach Dortmund kam, bestand die Rivalität noch gar nicht richtig. Schließlich wartete Dortmund ja auch seit 1963 auf den Meistertitel. Erst als wir begannen, erfolgreich zu sein, wuchs diese Rivalität", schilderte der Champions-League-Sieger von 1997.

Vor dem Titelfinale sei die Euphorie beim BVB "riesig", sagte Chapuisat. "Und es ist auch sehr wahrscheinlich, dass der eine oder andere im Umfeld denkt, die Meisterschale ist schon Tatsache. Ich bin überzeugt, dass die Spieler anders denken und wissen, dass es den letzten Schritt noch braucht. Dass sie einen kühlen Kopf bewahren."