Mainz-Torschütze erhielt "Hassnachrichten" von BVB-Fans

Am 27. Mai 2023 waren die Weichen gestellt: Borussia Dortmund brauchte lediglich einen Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05, um endlich die Dominanz des FC Bayern in der deutschen Fußball-Bundesliga zu durchbrechen. Das Ergebnis ist bekannt: Der BVB lag nach 24 Minuten bereits 0:2 im Hintertreffen, erreichte in der letzten Sekunden zwar noch ein Remis, musste den im Parallelspiel siegreichen Münchnern am Ende aber einmal mehr den Vortritt lassen. Ein Torschütze der Mainzer offenbart nun, dass er anschließend mit Hassnachrichten überschüttet wurde.
Als Andreas Hanche-Olsen am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 eine Flanke von Edimilson Fernandes ins Tor des BVB köpfte und die beinahe sichergeglaubte Meisterschaft der Dortmunder damit mit einem fetten Fragezeichen versah, dürfte dem Norweger noch nicht bewusst gewesen sein, welche Auswirkungen sein Treffer noch haben würde. Im Gespräch mit "NRK" hat der Verteidiger nun enthüllt, wie krass die Reaktionen auf sein Tor letztlich ausfielen.
"Die Leute in Deutschland hassen Mainz und mich jetzt. Sie würden es vorziehen, wenn Dortmund gewonnen hätte, weil das letzte Mal so lange her ist [Bayern feierte die elfte Meisterschaft in Serie, Anm. d. Red.]. Ich habe viele Hassnachrichten, aber auch viele Lobeshymnen von Bayern-Fans bekommen. Ich glaube, ich werde diesen Sommer in München umsonst essen und trinken", erklärte Hanche-Olsen.
"Es war vielleicht der größte Moment meiner Karriere"
Die Hassnachrichten seien vor allem in den Sozialen Medien auf ihn eingeprasselt und wären nicht selten über seine Person hinausgegangen. "Viele davon betrafen auch meine Mutter und meine Freundin", so der Abwehrspieler, der die Sache allerdings herunterspielt. So etwas sei halt Teil des Geschäfts und "irgendwie auch eine coole Erfahrung".
"Es war vielleicht der größte Moment meiner Karriere. Als ich getroffen habe, herrschte in einem Stadion mit 80.000 Menschen plötzlich völlige Stille", begründet der Nordeuropäer seine Gelassenheit.
Mit dem BVB hat der Nationalspieler sogar Mitleid: "Dortmund tut mir leid. Ich konnte spüren, wie schwer es für sie war", führt Hanche-Olsen aus. Vor allem seinem Landsmann Julian Ryerson habe er angemerkt, wie tief die Enttäuschung saß.