06.12.2023 09:51 Uhr

Baumgart schimpft über Kölner Transfer-Strategie

Steffen Baumgart, Cheftrainer beim 1. FC Köln
Steffen Baumgart, Cheftrainer beim 1. FC Köln

Der 1. FC Köln verlor in den letzten Transferphasen immer wieder wichtige Leistungsträger. Zumeist war es der selbst auferlegte Sparkurs, der die Domstädter zu den Verkäufen zwang. Trainer Steffen Baumgart steht längst nicht mehr unumstritten hinter der Transfer-Strategie.

"Es kann nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben. Wir können nicht sagen: Wir geben unseren besten Motor ab, wollen aber trotzdem ein Formel-1-Rennen gewinnen", schimpfte der 51-Jährige am Dienstag gegenüber einer Medienrunde. 

Baumgart fügte hinzu, dass er bei Dienstantritt am Geißbockheim vor zweieinhalb Jahren klar formuliert habe, mit dem Klub etwas erreichen zu wollen. 

Nicht zuletzt durch die zahlreichen Abgänge ging die sportliche Entwicklung des 1. FC Köln seit der Saison 2021/2022 aber klar nach unten: Nach Platz sieben in Baumgarts Debüt-Saison mit den Domstädtern geht es in der laufenden Spielzeit um nicht mehr als das Überleben in der Erstklassigkeit. 

"Ich weiß, dass uns in gewisser Weise die Hände gebunden sind. Aber mein Ziel kann nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren und jedes Jahr gegen einen Berg anzulaufen", machte der Kölner Cheftrainer keinen Hehl mehr aus seinem Frust über die Sparzwänge bei den Kölnern. Er ergänzte: "Das funktioniert auf Dauer nicht. Also müssen wir Lösungen finden."

1. FC Köln verliert "acht Stammspieler"

Baumgart erinnerte daran, dass in den letzten Jahren vor allem wichtige Stammkräfte den Effzeh verlassen haben, im Sommer zuletzt Mittelfeld-Star Ellyes Skhiri in Richtung Eintracht Frankfurt. "Wir haben uns finanziell besser aufgestellt, aber als Trainer muss ich auch sagen, dass in den letzten Jahren acht Stammspieler gegangen sind. Das kann auf Dauer nicht unser Weg sein. Wenn wir den Verein dahin bringen wollen, wohin er gehört – und das ist nicht das Tabellenende – dann müssen wir umdenken."

Was der Fußballlehrer damit genau meinte, schob er gleich noch unmissverständlich hinterher: "Ich sage es ganz höflich: Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. In dieser Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als so, wie wir es momentan machen. [...] Wir haben in den letzten drei Sommern genug wichtige Spieler abgegeben. Wenn wir etwas aufbauen wollen, können wir nicht jedes Mal die besten Spieler abgeben."