07.12.2023 13:00 Uhr

Experte zählt BVB-Coach Terzic deutlich an

Wie sicher sitzt Edin Terzic noch beim BVB auf dem Trainerstuhl?
Wie sicher sitzt Edin Terzic noch beim BVB auf dem Trainerstuhl?

Bei Borussia Dortmund hängt nach dem schwachen Auftritt im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart Stuttgart (0:2) und dem daraus resultierenden Ausscheiden der Haussegen schief. Mittendrin: BVB-Coach Edin Terzic, der Kritik für seine taktische Herangehensweise einstecken muss.

Nachdem in der Vergangenheit rund um Niederlagen von Borussia Dortmund immer wieder die Mentalitätsfrage gestellt wurde, ist diese für Kult-Kommentator Marcel Reif in den Hintergrund gerückt, als dieser nun auf die Partie in Stuttgart am Mittwochabend und das vorangegangene Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:1) zurückblickte. 

"Weder in Leverkusen noch gegen den VfB war es eine Mentalitätsgeschichte! Stattdessen wurde ein Ansatz gewählt, dass man sich als Mannschaft hinten reinstellt, sie kommen lässt und dann kontert. Ist das Dortmund?", fragte ein verwunderter Reif in der Sendung "Reif ist live" bei "Bild" und fügte an: "Ist das Dortmunder Fußball, der von Trainer Edin Terzic schon in Leverkusen operiert wurde und dann auch gestern wieder?!"

Bei der Pokal-Pleite in Stuttgart sei erschwerend hinzugekommen: "Wenn man schon so spielt, darf man dem Gegner nicht jeden Ball wieder in die Füße spielen, sonst kommt man gar nicht mehr hinten raus."

Der VfB habe zwar durchaus in seinem Auftreten überzeugt, wie schon oft in dieser Saison, sagte Reif, der allerdings hervorhob, dass es nicht der Anspruch des BVB sein könne, nur zuzuschauen. "Was Terzic da beim BVB und was er diesem Klub verordnet, wird nicht ohne Nachfrage bleiben", sagte der 74-Jährige. "Ich glaube, sie werden sich zusammensetzen müssen."

Reif über BVB: "Das hat mit Umschaltspiel nichts zu tun"

Terzic habe "mit dieser Grundauf- und -einstellung dem Gegner gesagt: Wir haben Angst vor dir", legte der TV-Kommentator den Finger in die Wunde. 

Die BVB-Bosse seien nun an einen Punkt gekommen, wo sie sich langsam fragen müssten, ob Terzic noch der Richtige sei, zählte Reif den 41-Jährigen an. Terzic sei nunmal " der Verantwortliche. Er hat sich spätestens mit dem Pokalspiel sehr angreifbar gemacht". 

Schon in Leverkusen habe es der BVB nach der frühen Führung verpasst, dran zu bleiben. "Da hat man derzeit mehr Angst zu verlieren, man pariert nur noch durch", analysierte der 74-Jährige.

Auch im Pokal hätte man den Stuttgartern zeigen müssen, wer den Ton angeben will. Das sei aber nicht passiert. Stattdessen habe man sich eingeigelt und darauf gehofft, dass drei junge schnelle Spieler vorne es schon richten würden.

"Aber ein Moukoko war vielleicht ein, zwei Mal am Ball vor seiner Verletzung, das Ganze hat mit Umschaltspiel nichts zu tun", sagte Reif und fügte an: "Ich habe den ganzen Ansatz nicht verstanden, warum man mit einer Kiste Zement nach Stuttgart fährt."